SG Flensburg-Handewitt im Rausch, TSV Hannover-Burgdorf siegt zu Hause
Handball-Bundesligist SG Flensburg-Handewitt hat am Samstagabend ein Ausrufezeichen gesetzt. Die Schleswig-Holsteiner kamen dank einer exzellenten Leistung zu einem 42:32 (23:13) beim VfL Gummersbach. Der TSV Hannover-Burgdorf gelang zu Hause ein 34:32 (17:14) gegen den TBV Lemgo Lippe.
Die SG Flensburg-Handewitt startete furios in ihre Partie beim VfL Gummersbach. Nach elf Minuten führte das Team von Trainer Nicolej Krickau bereits mit 8:2. Und auch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte beeindruckten die Schleswig-Holsteiner mit großer Spielfreude. Das zeigte sich exemplarisch am Treffer zur 23:13-Pausenführung. Nach No-Look-Pass des schwedischen Spielmachers Jim Gottfridsson schloss Lukas Jörgensen mit einem herrlichen Unterarmdreher ab. Auch in der Defensive traten die Flensburger enorm geschlossen auf. Kurzum: Die Norddeutschen waren ihrem Gegner in allen Belangen überlegen.
Und anders als so manches Mal in der jüngeren Vergangenheit geriet die SG im Gefühl eines sich anbahnenden Sieges auch nicht mehr ins Schlingern. Flensburg hielt die Konzentration hoch - und den VfL auf großem Abstand. Jörgensen sorgte mit dem 32:21 de facto bereits für die Vorentscheidung - und das 16 Minuten vor der Schlusssirene. Zuvor hatte noch kein Bundesliga-Team in dieser Saison die 42-Tore-Marke geknackt. Die SG, bei der Lasse Möller mit neun Treffern am erfolgreichsten war, hat nach 13 absolvierten Bundesligaspielen als Tabellenvierter nun 20:6 Punkte auf dem Konto.
TSV Hannover-Burgdorf erkämpft sich zwei Punkte
Nachdem die Niedersachsen in der ersten Viertelstunde zumeist einem Rückstand - zeitweise gar mit drei Toren (4:7) - hintergelaufen waren, fanden sie in der Schlussphase der ersten Hälfte besser in die Partie. Die Deckung stand jetzt kompakter, und vorne wurden die Chancen besser genutzt. Mit der Folge, dass sie sich noch vor der Pause eine Drei-Tore-Führung erarbeiteten. Mit einem 17:14 ging es in die Kabine. Und die Norddeutschen kamen auch konzentriert wieder auf das Spielfeld zurück: Maximilian Gerbl sorgte in der 34. Minute erstmals für einen Fünf-Tore-Vorsprung (20:15).
Aber: Das Team von TSV-Trainer Chistian Prokop machte sich das Leben selbst schwer. Durch Rote Karten für Kreisläufer Ilija Brozovic (42.) und Vincent Büchner (43.) sowie einen Wechselfehler - dies alles führte zeitweilig zu einer 3:6-Unterzahl. Lemgo kam heran, und zehn Minuten vor dem Ende war mit dem 27:27 wieder alles offen. Doch Hannover reagierte stark, fand sofort die Antwort und setzte sich durch Jonathan Edvardsson und Justus Fischer wieder auf 29:27 ab. Als Tilen Strmljan zweieinhalb Minuten vor der Schlusssirene für das 32:28 sorgte, sprach schon viel für einen Erfolg der "Recken". Und so kam es dann auch.
Erfolgreichster TSV-Profi war Renars Uscins mit sechs Toren. Für die TSV ging es hoch auf Tabellenplatz sechs.