Remis gegen Magdeburg: THW Kiel bleibt Tabellenführer
Handball-Rekordmeister THW Kiel hat die Tabellenführung am 26. Bundesliga-Spieltag durch ein 34:34 (18:21) im Spitzenspiel gegen den SC Magdeburg verteidigt. Die "Zebras" konnten ihre Ambitionen auf den Titel allerdings nur im zweiten Abschnitt untermauern.
Im ersten Durchgang zeigten die Schleswig-Holsteiner am Sonntagnachmittag eine durchwachsene Vorstellung und hatten Fortune, dass die Gäste zur Halbzeit nur mit drei Treffern führten. Nach der Pause wussten sich die Norddeutschen erheblich zu steigern, hatten am Ende aber noch einmal Glück, dass dem vermeintlichen Siegtreffer der Magdeburger eine Sekunde vor Schluss die Anerkennung verwehrt wurde.
"Das war ein geiles Spiel. Ich kann mit dem Unentschieden leben", sagte Kiels Coach Filip Jicha.
THW mit Problemen in der Deckung
Der THW hatte in den ersten 30 Minuten teilweise große Probleme in der Abwehr. Die Deckung war in vielen Situationen nicht beweglich genung oder bekam die Arme zu spät nach oben. Zudem bekamen die Torhüter Niklas Landin und Tomas Mrkva im ersten Abschnitt keine Hand an den Ball. Magdeburg, das ohnehin mehr Finesse als die "Zebras" in seinem Angriffsspiel hatte, kam zu einigen leichten Treffern. "Männer, es kommt auf unser Abwehrverhalten an", sagte Jicha am Ende seiner ersten Auszeit (23.). Der Tscheche stellte zudem von einer 6:0-Deckung auf eine 3-2-1-Formation um.
Sein Eingreifen war bitter nötig. Denn zu diesem Zeitpunkt lagen die Schleswig-Holsteiner mit 13:17 in Rückstand. Viel besser wurde die Leistung des Rekordchampions bis zur Pause allerdings nicht. Zwar gewann die Abwehr ein bisschen an Stabilität, in Ballbesitz - und hier insbesondere im Positionsangriff - agierten die Kieler aber zu planlos. Die Gäste zeigten im ersten Durchgang die bessere Spielanlage und gingen verdient mit einer Drei-Tore-Führung in die Kabine.
Kiel gleicht mit 4:0-Lauf aus
Es war also noch viel Luft nach oben beim THW. Wie viel, das bekamen die Zuschauer in der ausverkauften Ostseehalle nach dem Seitenwechsel zu sehen, als das Jicha-Team nach einem 4:0-Lauf erstmals in der Partie in Führung ging (21:20/35.). Kurzzeitig schien es so, als könne Kiel nun davonziehen, da die bis zur Pause so abgeklärt auftretenden Gäste in dieser Phase völlig neben sich standen. Aber der SCM stabilisierte sich schnell wieder. "Seid wieder flüssig - es ist alles gut Männer. Wir sind voll bei der Musik", sprach Coach Bennet Wiegert seinen Spielern in einer Auszeit Mut zu (43.).
Der Optimismus des 41-Jährigen übertrug sich auf seine Akteure. Sie gingen fortan wieder so selbstbewusst wie in Hälfte eins zu Werke und profitierten zudem davon, dass der THW einige freie Würfe vergab. Der Resultat war eine 32:29-Führung Magdeburgs nach 52 Minuten.
Jicha-Team wendet mit Schlussspurt Pleite ab
Doch die "Zebras" kämpften sich erneut eindrucksvoll zurück in die Partie. Großen Anteil daran hatte Landin, der nun der gewohnt starke Rückhalt war und verhinderte, dass sich die Gäste weiter absetzen konnten. Und vorne sorgten Niclas Ekberg, Rune Dahmke und Sander Sagosen mit ihren Toren für einen 3:0-Lauf zum 34:34 (58.). Der letzte Angriff der Begegnung gehörte aber dem SCM.
Eine Sekunde vor Ultimo überwand Kay Smits Landin zwar mit einem Wurf ins kurze Eck. Das Schiedsrichter-Gespann Adrian Kinzel/Sebastian Grobe verwehrte dem Treffer wegen eines vorausgegangenen Foulspiels aber die Anerkennung, sodass es beim leistungsgerechten Remis blieb.