Offiziell: HSV Hamburg erhält Bundesliga-Lizenz
Die Handballer des HSV Hamburg spielen auch in der kommenden Saison in der Bundesliga. Am Dienstag hinterlegte der Club nach NDR Informationen die dafür nötige Summe bei der HBL. Diese Sicherheit hatte das Schiedsgericht gefordert.
Mit der Überweisung von rund drei Millionen Euro auf ein Konto der Handball-Bundesliga (HBL) endet für die Hamburger final eine lange Zeit des Zitterns. Diese hatte schon Mitte April begonnen - und zwischenzeitlich schien der Abstieg des HSVH unausweichlich. Erst in allerletzter Instanz hatte der Club von der Elbe vor dem Schiedsgericht Erfolg. Allerdings sah das Urteil vor, dass der HBL bis Mittwoch (5. Juni, 20 Uhr) eine zusätzliche Sicherheitsleistung zu erbringen sei. Dies gelang nun vorzeitig.
Die Entscheidung wurde am Mittwochnachmittag vom Ligaverband offiziell bestätigt. "Die vom Handball Sport Verein Hamburg gemäß den Vorgaben des Schiedsgerichts zusätzlich zu erbringende finanzielle Sicherheitsleistung ist auf ein Konto der Handball-Bundesliga eingezahlt worden", hieß es in einer HBL-Mitteilung.
Frecke: "Wir sind alle überglücklich"
"Wir sind alle überglücklich und sehr erleichtert, dass sich nun alles zum Guten gewendet hat und wir jetzt endlich abschließende Gewissheit haben, dass wir die Lizenz für die kommende Saison sicher haben und in unsere vierte Spielzeit in der Handball-Bundesliga gehen werden", erklärte HSVH-Geschäftsführer Sebastian Frecke.
Gleichzeitig wies ein unabhängiges Schiedsgericht Eilanträge des Bergischen HC zurück. Mit diesen Anträgen habe der BHC versuchen wollen, "durch Erlass von einstweiligen Anordnungen insbesondere zu untersagen, weitere Entscheidungen in dem Lizenzierungsverfahren des Handball Sport Verein Hamburg bis zum Abschluss des durch die Schiedsklage eingeleiteten Hauptverfahrens zu treffen", so die HBL weiter.
Der Bergische HC ist als Tabellen-17. zweiter sportlicher Absteiger neben dem HBW Balingen-Weilstetten. Der BHC vertritt die Auffassung, dass dem HSVH die wirtschaftliche Grundlage fehle und die Lizenz deshalb nicht gewährt werden durfte.
Am 14. Juni folgt noch eine mündliche Verhandlung vor dem Schiedsgericht. BHC-Geschäftsführer Jörg Föste: "Es geht bei unserem Vortrag darum, mögliche Kompensationen für den BHC als Geschädigten auszuloten. Was dies im Einzelnen sein kann, muss sich vor Ort erweisen."
Eine Stunde Verspätung sorgt für große Sorgen
Alles hatte seinen Anfang genommen, als der HSVH als einziger Club von der zuständigen Kommission die Lizenz nur unter Vorbehalt erhalten hatte. Bis zum 3. Mai hatten die Hamburger Zeit, eine Liquiditätslücke zu schließen. Der Nachweis gelang, aber eine Stunde nach der Frist. Deshalb sollte der Club, der die Bundesliga-Saison auf dem sicheren neunten Platz beendet hatte, in die Vierte Liga absteigen.
Nach einem Einspruch der Hamburger bestätigte das HBL-Präsidium die Entscheidung der Kommission. Vor dem Schiedsgericht, das der Club in letzter Instanz anrief, entschied dann am Ende ein Formfehler der HBL zu Gunsten des Vereins. Und jetzt kann der HSVH auch wirklich für eine weitere Erstliga-Saison planen.