HSVH steht vor dem Absturz - Bohmann: "Wäre schade"
Die Handball-Bundesliga (HBL) hofft im Fall des HSV Hamburg auf eine schnelle Entscheidung des unabhängigen Schiedsgerichtes. "Es wäre schade, den Standort zu verlieren", sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann.
"Wir sind an einer schnellen Klärung interessiert, möglichst noch bevor der letzte Spieltag gespielt ist. Das wäre für alle Beteiligten von Vorteil", erklärte Bohmann: "Das Schiedsgericht wird aber mit Ruhe und Sorgfalt entscheiden, und nach eigenen Prämissen. Dabei kann die Bewertung durchaus auch anders ausfallen."
HSV Hamburg kämpft weiter
Das HBL-Präsidium hatte am Montag den Einspruch des HSV Hamburg gegen den Lizenzentzug für die Saison 2024/2025 abgelehnt. Die HBL-Lizenzierungskommission hatte den Hamburgern die Spielerlaubnis verweigert, nachdem eine "erhebliche Liquiditätslücke" nicht fristgerecht binnen 16 Tagen geschlossen worden war. Der HSVH will nun Klage beim unabhängigen Schiedsgericht einreichen - es ist die letzte Hoffnung.
Laut HSVH soll das Geld, eine Summe von kolportierten 4,1 Millionen Euro, auf dem Konto der Spielbetriebsgesellschaft des Clubs eingegangen sein. Allerdings mit einer Stunde Verspätung - weshalb das HBL-Präsidium die Beschwerde einstimmig abwies.
"Wir sind auch nach eingehender juristischer Prüfung der Überzeugung, dass der Verein die Lizenz für die kommende Saison erhalten müsste." HSVH-Aufsichtsratsmitglied Andre van de Velde
Bohmann: "Wollen den Handball in den Metropolen haben"
"Was der HSV seit seiner Rückkehr in den Spitzenhandball auf den Weg gebracht hat, ist sehr positiv", sagte Bohmann über den Club, der sich nach einer Insolvenz im Jahr 2016 von der Dritten Liga zurück ins Oberhaus gekämpft hat: "Sie müssen aber auch administrativ ein Erstligist sein, das haben sie bislang versäumt." Hamburg sei die zweitgrößte Stadt Deutschlands, "und wir wollen den Handball in den Metropolen haben", so Bohmann: "Es wäre schade, den Standort zu verlieren, diese Einschätzung hat aber keinen Einfluss auf das jetzige Verfahren."
In dem haben nun erstmal die Anwälte das Wort. Sollte es beim Lizenzentzug für den HSVH bleiben, würde das Team von Trainer Torsten Jansen als Absteiger feststehen und in die Vierte Liga abrutschen, die höchste Spielklasse des Landesverbandes. In diesem Fall müsste nur der Tabellenletzte der Bundesliga den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Der Tabellen-17. würde im Oberhaus bleiben.