Verlieren verboten! THW Kiel tritt zum Topspiel in Magdeburg an
Meister THW Kiel gastiert heute im Bundesliga-Topspiel bei Champions-League-Sieger SC Magdeburg. Angesichts der Tabellenkonstellation heißt es für beide Teams: verlieren verboten. Der knappe Sieg der Kieler in der Königsklasse bei Pelister war alles andere als eine gelungene Generalprobe.
Das 23:20 in der "Königsklasse" am Mittwochabend beim nordmazedonischen Meister war ein Arbeitssieg wie er im Buche steht für die "Zebras", die sich in dieser Saison bislang sehr wechselhaft präsentieren. Heute in Magdeburg (19 Uhr), das mit dem 39:23 gegen den slowenischen Rekordmeister RK Celje den höchsten Champions-League-Sieg der Vereinsgeschichte feierte, sollte sich das besser ändern.
"Das ist ein absolutes Topspiel und sich darauf zu fokussieren, fällt überhaupt nicht schwer", sagte THW-Profi Rune Dahmke dem NDR. Doch der Linksaußen weiß um die Schwere der Aufgabe: "Es gibt nicht viel Härteres in der Bundesliga als in Magdeburg zu spielen. Das wird extrem physisch und extrem hitzig mit der Atmosphäre dort. Das sind die Spiele, für die du Handball spielst."
Bei einer Pleite hätten der Tabellenfünfte aus Kiel (6:4 Zähler) schon sechs Minuspunkte mehr auf dem Konto als das Spitzenduo MT Melsungen und Füchse Berlin (beide 12:0) und immerhin drei mehr als der Rivale aus Magdeburg (9:3). Das wäre eine große Bürde im Kampf um die Titelverteidigung.
Wiencek: "Magdeburg hat ein bisschen mehr Druck"
Kreisläufer Patrick Wiencek sieht dennoch eher den SCM unter Zugzwang: "Wir werden alles geben. Ich glaube, Magdeburg hat ein bisschen mehr Druck, die müssen das Spiel Zuhause gewinnen."
Die Vorfreude auf die Begegnung ist jedenfalls groß. "Das ist ein ganz besonderes Spiel, auf das wir uns riesig freuen. Es war in dieser Partie immer viel Brisanz, und die hat in den vergangenen Jahren sogar noch zugenommen. Die Hütte wird brennen", prognostizierte THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi.
Ekberg: "Wollen die zwei Punkte holen"
Mut dürfte den Schleswig-Holsteinern die jüngste Bilanz machen, denn zuletzt gingen die Kieler beim SCM zweimal als Sieger vom Parkett. "Wir wollen erneut die Ruhe behalten und uns nicht anstecken lassen von der Hektik, die von außen auf das Spielfeld übertragen wird", sagte Rechtsaußen Niclas Ekberg zur hitzigen Atmosphäre in der ausverkauften Magdeburger Arena. Die Marschroute ist für ihn aber klar: "Wir wollen dort die zwei Punkte holen."
Szilagyi: "Spielplan nicht von Vorteil für uns"
Um nach dem Sieg in Bitola, der Heimatstadt des HC Pelister, keine Regenerationszeit zu vergeuden, flogen die Kieler am Donnerstag statt an die Förde nach Leipzig, wo sie am Freitag auch das Abschlusstraining absolvieren. "Der Spielplan ist sicherlich nicht von Vorteil für uns", sagte Szilagyi zum Reisestress.
Nach dem gefühlten K.o.-Spiel in der Liga gegen den SCM steht für den THW bereits am kommenden Dienstag (15 Uhr) ein echtes an. In der dritten Runde des DHB-Pokals ist die HSG Wetzlar zu Gast an der Förde. Dann gilt ebenfalls: verlieren verboten.