Fritz-Comeback mit 49 Jahren endet mit Niederlage
Der frühere Handball-Nationaltorwart Henning Fritz hat mit 49 Jahren ein Comeback gefeiert. Der langjährige Schlussmann des THW Kiel half beim italienischen Serie-A-Club SSV Bozen für eine Partie aus und zeigte dabei trotz seines für einen Keeper hohen Alters eine überragende Leistung.
Nicht weniger als 16 Paraden schlugen für den Weltmeister von 2007 am Samstagabend in der Partie bei Conversano nach 60 Minuten zu Buche. Eine herausragende Bilanz für Fritz, der seine Karriere erstmals 2012 beendet hatte, dann in der Saison 2020/2021 ein erstes Comeback im Dress der SG Flensburg-Handewitt gefeiert hatte und nun für die Südtiroler ein zweites Mal seinen Handball-Ruhestand unterbrach.
Die 22:28-Niederlage Bozens konnte der 49-Jährige allerdings auch nicht verhindern. Seine Teamkameraden, mit denen er drei Tage zuvor das erste Mal trainiert hatte, agierten in der Deckung nicht aggressiv genug und vergaben im Angriff zu viele freie Würfe.
"Der Verein war sehr hartnäckig"
Für Fritz ist das "Abenteuer Bozen" damit auch bereits wieder beendet. Der gebürtige Magdeburger wurde von den Südtirolern nur für das Spiel in Conversano verpflichtet, da der etatmäßige Stammkeeper Christophoros Nungovitch bei der Afrika-Meisterschaft (17. bis 27. Januar) für die Demokratische Republik Kongo im Einsatz ist. "Die Anfrage kam, und ich hatte sie schon abgelehnt. Aufgrund der Umstände, aufgrund meines Alters und der Tatsache, dass ich ja jahrelang nicht mehr im Tor stand", hatte der 49-Jährige vor seinem Comeback erklärt: "Der Verein war aber sehr hartnäckig, sie haben immer wieder nachgefragt - dann habe ich gesagt, die Not scheint wohl sehr groß zu sein."
Großes Medieninteresse bei offizieller Vorstellung
Bei seiner offiziellen Vorstellung durch den SSV im Stadt-Hotel am Waltherplatz drei Tage vor seinem Italien-Debüt herrschte großes Medieninteresse. Sogar Vizebürgermeister Luis Walcher und Sportstadtrat Juri Andriollo waren bei der Pressekonferenz anwesend. Der Club hatte sich bereits zuvor für einen Coup und die Verpflichtung "eines der besten Torhüter in der Geschichte des europäisch en und weltweiten Handballs" gefeiert.
Dass Fritz auch mit 49 Jahren nicht verlernt hat, stellte er nun eindrucksvoll unter Beweis. Bleibt jetzt abzuwarten, ob und wann sich der Torhüter ein weiteres Mal zu einem Comeback überreden lässt...