Flensburg feiert Pflichtsieg in Leipzig - Pleite für HSV-Handballer
Die SG Flensburg-Handewitt hat am Donnerstagabend im Kampf um die internationalen Startplätze in der Handball-Bundesliga einen 33:31 (18:16)-Erfolg beim SC DHfK Leipzig gefeiert. Für Nordrivale Handball Sport Verein Hamburg gab es beim TBV Lemgo Lippe derweil eine 29:41 (15:20)-Pleite.
Flensburg verdrängte durch den Pflichtsieg bei den Sachsen seinen Erzrivalen THW Kiel vom vierten Tabellenplatz. Die "Zebras" hatten bereits am Mittwoch das Topspiel gegen die Füchse Berlin mit 34:36 verloren. Der Meisterschaftszug dürfte für die punktgleichen schleswig-holsteinischen Clubs aber in Anbetracht von sechs Zählern Rückstand auf Klassenprimus Berlin bereits abgefahren sein. Nordrivale HSVH sollte derweil nach der indiskutablen Vorstellung in Lemgo froh sein, längst genug Zähler gegen den Abstieg gesammelt zu haben.
Möller und Möller überragen bei Flensburg
Flensburg versäumte es in der Leipziger Mehrzweckhalle, bereits im ersten Durchgang eine höhere Führung herauszuwerfen. Die Schleswig-Holsteiner wussten durch überlegtes und phasenweise hübsch anzusehendes Spiel zu gefallen, ließen es im Abschluss aber zu häufig an der nötigen Präzision vermissen. Zu den eigenen Unzulänglichkeiten beim Schießen gesellte sich in Kristian Saeveras ein Mann zwischen dem Pfosten des Sportclubs Deutsche Hochschule für Körperkultur, der bekanntermaßen zu den besten Vertretern seiner Zunft in der Bundesliga gehört. Der Norweger hatte mit sieben Paraden großen Anteil daran, dass die Sachsen zur Pause noch im Spiel waren.
Allerdings schlugen für sein Gegenüber Kevin Möller nach 30 Minuten sogar acht gehaltene Bälle zu Buche, was von der zum Teil etwas durchlässigen Flensburger Deckung zeugte. Insgesamt waren die Gäste um ihren überragenden Rückraumspieler Lasse Möller, der neun Tore im ersten Abschnitt erzielte, aber das Team mit der reiferen Spielanlage.
Zudem war die große Frage vor Beginn von Hälfte zwei, ob die Hausherren ihrem in der Abwehr sehr kräfteraubendem Spiel irgendwann würden Tribut zollen müssen. Die offensive 5:1-Deckung kostete jedenfalls - das war sichtbar - die häufig zitierten "Körner".
SG macht es unnötig spannend
Nach dem Seitenwechsel wurde die Leipziger Gegenwehr dann auch tatsächlich etwas weniger. Die SG konnte ihren Vorsprung rasch auf fünf Treffer ausbauen (23:18/40.) und damit die Weichen scheinbar auf Auswärtssieg stellen. Was SG-Coach Aleš Pajović anschließend aber gar nicht gefiel, waren einige unkonzentriert ausgespielte Angriffe seiner Equipe. Der phasenweise schon fahrlässige Umgang mit den Chancen führte dazu, dass die Hausherren zwischenzeitlich noch einmal auf zwei Tore herankommen konnten (23:25/50.).
Die Gäste nahmen Leipzig hernach mit einem kleinen Zwischenspurt allerdings schnell wieder den Wind aus den Segeln. Flensburg zog nach einen Treffer von Emil Jakobsen erstmals auf sechs Treffer davon (30:24/54.) und sorgte damit scheinbar für die Entscheidung.
Scheinbar deshalb, weil es die Pajović-Schützlinge erneut unnötig spannend machten. Die SG ließ Leipzig noch einmal auf einen Treffer herankommen und hatte die zwei Punkte erst sicher, als Aksel Horgen 14 Sekunden vor der Schlusssirene zum 33:31 traf.
HSVH gerät schon vor der Pause auf Verliererstraße
Der Handball Sport Verein Hamburg kassierte hingegen wenige Stunden nach der Bekanntgabe durch die Handball Bundesliga (HBL), dass der Club die Lizenz für die neue Saison nur unter Bedingungen erhalten wird, eine Niederlage in Lemgo. Dem Team von Coach Torsten Jansen - im Tableau wie die Gastgeber jenseits von Gut und Böse - wurde dabei bereits eine kleine Schwächephase in der Schlussphase des ersten Durchgangs zum Verhängnis, in dem die Hanseaten zwischenzeitlich mit sechs Treffern in Rückstand gerieten (14:20/29.).
Zoran Ilic konnte zwar noch vor der Pause verkürzen, aber fünf Tore waren für die Gäste vor Beginn des zweiten Durchgangs eine große Hypothek gegen einen Kontrahenten, der zuletzt unter anderem mit einem Erfolg gegen Flensburg hatte aufhorchen lassen.
Jansen-Team bricht komplett ein
Und auch der HSVH bekam die Heimstärke des Teams von Coach Florian Kehrmann mit voller Härte zu spüren. Lemgo zog nach der Pause schnell auf acht Tore davon (27:19/40.), sodass die Hamburger Hoffnungen auf einen Teilerfolg fast schon utopische Züge annahmen. Das große Aufbäumen blieb dann auch aus.
Und als Hendrik Wagner auf 30:21 für die Hausherren erhöhte (44.), war die Partie rund eine Viertelstunde vor Ultimo entschieden. Dass sich die Jansen-Mannschaft in der Schlussphase mehr oder minder aufgab, war sehr bedenklich, an einem ereignisreichen Tag für den HSVH aber auch nachvollziehbar und menschlich.
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