European League: Flensburg siegt, "Recken" verlieren deutsches Duell
Wie in der Vorwoche gab es für die norddeutschen Handball-Bundesligisten am Dienstag in der European-League-Hauptrunde einen Sieg und eine Niederlage. Während die SG Flensburg-Handewitt beim serbischen Team Vojvodina Novi Sad 36:26 (14:13) gewann, unterlag die TSV Hannover-Burgdorf bei den Rhein-Necker Löwen 26:27 (13:11).
Die Niedersachsen gaben im deutschen Duell im zweiten Durchgang eine Vier-Tore-Führung aus der Hand und haben mit zwei Siegen und zwei Niederlagen ebenso 4:4 Punkte in Gruppe I auf dem Konto wie die Baden-Württemberger.
Die Niederlage ist ein Rückschlag im Kampf ums Weiterkommen für die Mannschaft von Trainer Christian Prokop, da Nantes im Parallelspiel Zabrze 31:23 schlug und sich an der Spitze absetzen konnte. Der Erste aus jeder der vier Hauptrunden-Gruppe zieht direkt in das Viertelfinale ein. Die Zweit- und Drittplatzierten ermitteln rund um die Ostertage in Play-off-Spielen die weiteren vier Teilnehmer.
Buric und Pedersen bei Flensburg stark
In Novi Sad taten sich die Flensburger bis zur 40. Minute schwer und konnten sich bis dahin bei Torhüter Benjamin Buric bedanken, dass die Gastgeber nie in Führung gingen. Der Bosnier kam auf insgesamt 15 Paraden. In den letzten 20 Minuten der Partie zogen die Gäste aus Schleswig-Holstein dann unaufhaltsam davon und warfen den Zehn-Tore-Sieg heraus. Bester Schütze der SG war August Pedersen mit acht Treffern.
Durch den Sieg führt Flensburg die Gruppe III nun mit 6:2 Zählern alleine an, da die Kadetten Schaffhausen bei Bjerringbro-Silkeborg mit 30:36 verloren. Das Team ist damit auf einem guten Weg, direkt in das Viertelfinale des Wettbewerbs einzuziehen.
Viele Fehler nach gutem Start
Die SG erwischte in Novi Sad einen guten Start und lag nach 15 Minuten mit vier Toren vorne - Teitur Einarsson traf zum 8:4. Die Serben stellten zu diesem Zeitpunkt um und spielten in der Folge Angriffe mit einem siebten Feldspieler aus. Eine Maßnahme, die Erfolg brachte. In der 21. Minute stellte Darko Milenkovic den Anschluss her, die Flensburger führten nur noch mit 9:8.
Krickau nahm eine Auszeit, die Gastgeber aber blieben dran - weil die Schleswig-Holsteiner sie ließen. Die Konsequenz der ersten Viertelstunde war passé, stattdessen dominierten technische Fehler. Ausnahme in der 23. Minute: Lukas Jörgensen blockte einen Wurf der Serben auf das leere Tor - Flensburg hatte in Unterzahl einen sechsten Feldspieler auf die Platte geholt - und traf zum 11:9. Mit 14:13 ging es in die Kabinen.
Deutliche Steigerung in Durchgang zwei
In Durchgang zwei war die SG dann wieder präsenter und effizienter - und entschied das Spiel eine Viertelstunde vor Schluss. Kreisläufer Johannes Golla traf zur ersten Sechs-Tore-Führung des Abends (24:18). In der Folge bauten die Krickau-Schützlinge die Führung auf bis zu elf Tore aus (31:20, 47.). Am Ende stand ein verdienter Zehn-Tore-Sieg.
Schwache erste Hälfte in Heidelberg
Das innerdeutsche Duell in Heidelberg war vom Start weg hart umkämpft - und von vielen Ungenauigkeiten auf beiden Seiten geprägt. Bis zur Pause hatten die Gastgeber bereits zehn technische Fehler, die "Recken" nur einen. Andererseits schossen die Niedersachsen Nationaltorhüter David Späth im Tor der "Löwen" im ersten Durchgang so richtig heiß. Späth kam bis zur Pause auf zwölf Paraden und knapp 50 Prozent gehaltene Bälle.
Erst in der Schlussminute der ersten Hälfte setzte sich das Prokop-Team zum zweiten Mal nach der 13. Minute (7:5) auf zwei Tore ab - Ilija Borzovic traf zum 13:11-Pausenstand.
Hannover kommt gut aus der Pause - und baut stark ab
Die "Recken" erwischten einen guten Start in Durchgang zwei. Maximilian Gerbl erzielte die erste Vier-Tore-Führung der Partie (17:13, 37.). Doch anstatt sich weiter abzusetzen, nahmen sich die Prokop-Schützlinge eine kräftige Auszeit. Eine verhängnisvolle Auszeit, zumal die Gastgeber besser wurden. Niclas Kirkelökke erzielte zehn Minuten später die erste Führung der Gastgeber überhaupt in der Partie (21:20).
Hannover blieb dran, stellte in den letzten Minuten der Partie noch auf eine 3-2-1-Deckung um, die "Löwen" aber ließen sich nicht mehr beirren und hielten den Ein-Tore-Abstand bis zur Schlusssirene.