European League: Flensburg-Handewitt holt sich den Gruppensieg
Revanche geglückt, Gruppensieg unter Dach und Fach gebracht und den Füchsen Berlin aus dem Weg gegangen - der Plan der SG Flensburg-Handewitt in der Handball-European-League ist aufgegangen. Am Dienstagabend gelang zu Hause ein 30:23 (12:13) gegen IFK Ystad HK.
Gegen den schwedischen Meister hatte die Mannschaft von SG-Trainer Maik Machulla im Hinspiel ihre einzige Niederlage in der Gruppe B der European League kassiert. Der Einzug ins Achtelfinale war den Norddeutschen schon vor der Partie gegen Ystad sicher gewesen, mit dem jetzigen Sieg sind die Flensburger einem Viertelfinal-Duell mit den Füchsen Berlin aus dem Weg gegangen. Dieses Szenario droht dem Gruppenzweiten.
Flensburg, Ausrichter des Final-Four-Turniers am 27./28. Mai, trifft im Achtelfinale am 21. und 28 März auf Titelverteidiger Benfica Lissabon. Das Hinspiel werden die Norddeutschen in Portugal austragen. Im Falle der Qualifikation für die Runde der letzten 16 würde es nach den aktuellen Tabellenständen entweder gegen BM Granollers aus Spanien oder Skanderborg-Aarhus aus Dänemark gehen.
Machulla: "Sind manchmal zu bequem"
Maik Machulla zog ein gemischtes Fazit nach dem Erfolg gegen Ystad. "Der Sieg sieht deutlich aus, war aber hart erarbeitet", sagte der Flensburger Trainer dem NDR. "Manchmal sind wir zu bequem, aber wir lösen es dann über die individuelle Qualität. In der K.o.-Runde müssen wir mehr Präsenz zeigen."
In den Anfangsminuten hatte es danach ausgesehen, als könnte den Flensburgern im zweiten Aufeinandertreffen mit den Schweden in dieser Saison erneut eine böse Überraschung drohen. Nach sechs Minuten lag die SG mit 2:6 zurück. Kim Andersson, der 40 Jahre alte Ex-Profi des THW Kiel, trug im Offensivspiel mit guter Übersicht einen ordentlichen Teil zur Vier-Tore-Führung bei.
Das Machulla-Team, das am Sonntag ihr Bundesliga-Heimspiel gegen den Bergischen HC überaus souverän gewonnen hatte, zeigte sich davon aber unbeeindruckt. Die SG-Deckung machte in der Folgezeit einen kompakteren Eindruck, dahinter steigerte sich Torhüter Benjamin Buric merklich, und vorne gaben die Dänen den Takt an. Emil Jakobsen glich zum 6:6 aus (12.), Mads Mensah Larsen sorgte direkt danach für die Führung - Flensburg war jetzt eindeutig besser im Spiel drin.
Das spürte auch Ystads Coach Oscar Carlén. Der ehemalige Flensburger und Hamburger, der nach zwei Kreuzbandrissen im Herbst 2013 seine Profikarriere beendet hatte, nahm umgehend eine Auszeit. Und der schwedische Meister stabilisierte sich nicht nur, er stellte die Gastgeber wieder vor erhebliche Probleme. Mit der Folge, dass Ystad zur Pause mit 13:12 vorne lag.
Ystad kann Zwischenspurt der SG nicht folgen
Und auch in der ersten Viertelstunde des zweiten Durchgangs taten sich die Norddeutschen schwer. Dann aber zogen die Flensburger einen Zwischenspurt an - und diesem konnten die Skandinavier nicht folgen. Jakobsen sorgte per Siebenmeter für eine Vier-Tore-Führung (24:20, 47.). Spannend wurde es danach nicht mehr. In der Schlussphase erzielte auch noch SG-Youngster Leon Kirschberger einen Treffer. Nach verpatztem Start wurde es am Ende für die Flensburger sogar eine deutliche Angelegenheit. Erfolgreichster SG-Spieler war Mensah Larsen mit neun Toren.