DHB-Pokal: THW Kiel wirft HSVH raus und erreicht Achtelfinale
Der THW Kiel hat das Nordduell im deutschen Handball-Pokal gewonnen: Die "Zebras" siegten in der zweiten Runde am Donnerstag mit 30:27 (12:12) beim HSVH und erreichten das Achtelfinale.
Damit vermied der deutsche Rekordmeister ein frühes Ausscheiden, das ihn im vergangenen Jahr ereilt hatte. Gegner in der Runde der letzten 16 ist kein Geringerer als Titelverteidiger und Meister SC Magdeburg, wie die Auslosung direkt im Anschluss an die Zweitrunden-Partie ergab. Der THW hat am 13. oder 14. November Heimrecht.
Das Nordduell in Hamburg hatte sofort eine hohe Intensität mit leichten Vorteilen für die Gastgeber, die zu Beginn leichte Ballverluste des THW nutzten und sich über Gegenstöße einen kleinen Vorsprung herauswarfen.
Ein weiterer Vorteil auf Seiten des HSV: Keeper Robin Haug. Der Norweger kam deutlich besser in die Partie als sein Gegenüber Andreas Wolff. Dennoch ließ sich der THW nicht abschütteln, auch wenn die Wurfquote vor der Pause nur knapp über 50 Prozent lag. "Das war ein typisches Pokalspiel, ein bisschen Chaos", sagte THW-Außen Rune Dahmke.
Mrkva kommt für Wolff in die Partie
Die Kieler standen aber sehr kompakt in der Defensive und machten es den Hamburgern im Positionsspiel schwer. Zudem zeigte Keeper Tomas Mrkva, der nach einer guten Viertelstunde für Wolff aufs Parkett kam, seine Klasse.
Der THW blieb dran und erzielte in Überzahl in der 29. Minute durch Rune Dahmke das 12:11- die erste Führung nach dem 5:4 (9.). Bitter für die Gastgeber: Er agierte in Unterzahl, weil Neuzugang Dino Corak kurz zuvor nach einem zu harten Einsteigen gegen Eric Johansson die Rote Karte gesehen hatte.
Hin und Her nach Wiederanpfiff
Spielerische Schönheitspreise gab es nicht zu gewinnen. Einsatz und harte Defensivarbeit prägten das Bild in diesem Derby. Und der THW entnervte zu Beginn der zweiten Hälfte den HSV mit seiner konsequenten Deckung. Der HSV bekam den Ball nicht mehr ins Tor, Kiel steigerte seine offensive Effizienz und zog auf 17:14 davon (36.).
Eine Vorentscheidung? Mitnichten. Sechs Minuten später lag wieder der HSV vorne (19:18). Die Hektik wich nicht aus der Partie. Immer wieder gab es technische Fehler, Missverständnisse, aber auch starke Torwartparaden.
Johansson und Madsen die THW-Torgaranten
Offensiv prägte vor allem Johansson das Geschehen. Er hielt den THW fast im Alleingang im Spiel. Zehn Minuten vor dem Ende war vollkommen offen, wer in die nächste Runde einziehen würde - 23:22 stand es für die Gäste.
Die Kieler blieben vorne, weil nun Emil Madsen Wurf auf Wurf im Tor unterbrachte und der HSV sich zu viele Fehler leistete. Johansson markierte drei Minuten vor Abpfiff das 29:26 für die "Zebras". Damit war das Nordduell entschieden. Am Ende feierten die THW-Fans unter den knapp 6.000 Zuschauern den Einzug ins Achtelfinale.