Dramatik in Kiel - THW siegt erst in letzter Sekunde gegen Kolstad
Dramatik pur in der THW-Halle: Handball-Rekordmeister Kiel feierte am Mittwoch einen 26:25 (15:12)-Sieg in der Champions League gegen den norwegischen Titelträger Kolstad Handball. Rune Dahmke machte erst in der Schlusssekunde alles klar.
Einen Angriff hatten die Kieler noch nach zuvor 60 extrem wechselhaften Minuten. Es sah schon nach einer vergebenen Chance aus, doch irgendwie landete der Ball doch noch beim Linksaußen Dahmke, der quasi mit der Schlusssirene zum 26:25-Heimerfolg traf. Riesenjubel beim THW und auf den Rängen, große Enttäuschung bei Kolstad, das die Kieler vor große Probleme gestellt hatte.
"Das war ein echtes Champions-League-Match auf dem höchsten Level. Ich bin stolz auf meine Jungs, dass sie ruhig geblieben sind." THW-Trainer Filip Jicha
"Das sind besondere Momente", sagte Matchwinner Dahmke dem NDR. "Ich bin unglaublich froh, dass wir das heute geschafft haben. Auch wenn das nichts für Handball-Feinschmecker war." Coach Filip Jicha war "stolz" auf das Team: "Es war eine Menge Kampf in diesem Spiel, eine Menge Adrenalin. Ich bin stolz auf meine Jungs, dass sie ruhig geblieben sind."
Kiel auf Viertelfinal-Kurs
Durch den siebten Sieg festigten die "Zebras" ihre Tabellenführung in der Gruppe A und liegen weiter auf Kurs direkter Viertelfinaleinzug. Die letzten vier Spieltage werden erst ab Februar und damit nach der Heim-Europameisterschaft ausgetragen. Es stehen noch die Partien in Kielce (14. Februar) und Szeged (28. Februar) sowie die Heimspiele gegen Bitola (22. Februar) und Zagreb (6. März) für den THW auf dem Programm.
Erstes THW-Tor nach achteinhalb Minuten
Kiel startete holprig in die Partie. Geschlagene achteinhalb Minuten mussten die THW-Fans auf den ersten Treffer ihres Teams warten. Kurios: Als Petter Överby den Bann brach, war es gerade mal das 1:2. Kolstad hatte die Nase lange vorn in der ersten Hälfte, aber die Schleswig-Holsteiner kämpften sich in das Spiel, gingen nach 21 Minuten durch Patrick Wiencek zum ersten Mal in Führung (10:9). Die Drei-Tore-Führung zur Pause ging am Ende in Ordnung.
Kiel vorne schwach, aber Damke rettet den THW
Souverän durchspielen konnten die Kieler die Partie allerdings nicht. Im zweiten Durchgang war die schöne Führung schnell dahin (17:17, 28.). Vor allem vorne hakte es bei den "Zebras" gewaltig. Lediglich vier Tore in 19 Minuten brachte die Jicha-Mannschaft zustande. Kolstad führte nach 50 Minuten aber trotzdem nur mit 21:19.
Das gab THW die Chance zurückzukommen. Der Ex-Kieler Sander Sagosen sah nach einem Foul an Domagoj Duvnjak Rot (52.). Die hektische Schlussphase war eingeläutet, die Halle bebte und durfte in letzter Sekunde jubeln, als Dahmke mit der letzten Aktion zum Sieg traf.