Klare Sache: Flensburg-Handewitt löst Pflichtaufgabe gegen Eisenach
Die SG Flensburg-Handewitt bleibt in der Handball-Bundesliga im Kampf um die Europapokal-Plätze vorn dabei. Die Schleswig-Holsteiner bezwangen am Samstagabend den ThSV Eisenach 35:28 (19:11) - und feierten den sechsten Sieg im sechsten Heimspiel.
Nachdem Trainer Nicolej Krickau vor ein paar Wochen noch wegen Erfolglosigkeit in der Kritik stand, hat Flensburg nicht zuletzt durch die beiden Siege in der European League richtig Fahrt aufgenommen. Seit der Niederlage in Stuttgart Anfang dieses Monats hat Krickaus Team wettbewerbsübergreifend sechs Siege in Serie gefeiert. Der Aufsteiger Thüringer Sportverein Eisenach, der auswärts weiter punktlos ist, war da kein wirklicher Gradmesser. Mit dem insgesamt siebten Sieg in der Bundesliga festigte die SG in der Tabelle Rang vier.
"Wir versuchen, immer Vollgas zu geben", sagte Flensburgs Spielmacher Jim Gottfridsson, der bemängelte, dass sein Team nicht die 40 Tore vollgemacht hatte. "Es ist nur ein bisschen Stress aufgekommen, weil wir einige Möglichkeiten nicht genutzt haben. Das hat mich geärgert." Sein Teamkollege Mads Mensah Larsen sagte aber auch: "Es wird nie ein schönes Spiel gegen diese 3-3-Abwehr. Trotzdem haben wir fast das ganze Spiel über gute Lösungen gefunden."
Flensburg mit gutem Start und starkem Finish
Die Norddeutschen hatten vom Anwurf weg eine sehr konzentrierte Leistung gezeigt. Eisenachs Torhüter Matija Spikic bekam zwar die Finger an den einen oder anderen Wurf, doch auch die SG-Defensive machte ihre Arbeit gut. Nach zwei Toren innerhalb weniger Sekunden von Johan Hansen stand es schnell 6:1 - da waren noch nicht einmal acht Minuten gespielt. Gäste-Trainer Misha Kaufmann nahm nach dem 5:0-Lauf des Gegners die erste Auszeit.
Und in der Folge traten die Thüringer tatsächlich auch offensiv mehr in Erscheinung. Ihr Bester, Manuel Zehnder, zeichnete für die ersten vier Tore verantwortlich. Aber Flensburg wahrte seinen Vorsprung - jedenfalls bis zur 13. Minute. Der bis dahin so starke Lasse Kjær Møller leistete sich dann einen technischen Fehler und Eisenach kam bis auf drei Treffer heran (7:10/17.).
Doch danach riss im Angriff der Faden - auf beiden Seiten. Benjamin Buric auf Flensburger Seite und der für Spikic gekommene Dominik Plaue konnten sich einige Male auszeichnen. Fast fünf Minuten lang fiel kein Treffer. Aber die Hausherren kamen deutlich besser aus dieser "Pause". Angetrieben von Rückraumspieler Kay Smits, dem in dieser Phase drei Treffer gelangen, und einer lohnenden Auszeit (26.) zogen sie bis zur Halbzeit-Sirene sogar noch auf 19:11 davon.
Konzentrierte Abwehrleistung in der Schlussphase
Und Eisenach fehlte nach dem Seitenwechsel einfach die Konstanz, um den Flensburgern noch einmal gefährlich zu werden. Dabei waren sie durchaus im Glück, als die Gastgeber um die 40. Minute herum einige Male an Pfosten oder Latte scheiterten. Immer wieder unterliefen ihnen technische Fehler oder unnötige Ballverluste. Aber sie versuchten alles - wie mit dem siebten Feldspieler. In der 42. Minute erwies sich diese Taktik allerdings als ein Fehler, als Johannes Golla von der Mittellinie zum 26:19 ins leere ThSV-Tor traf.
Einzig Eisenachs Zehnder, der mit insgesamt 13 Treffern überragte, bereitete der SG immer wieder Probleme. Und der 24-jährige Schweizer war es auch, der die Thüringer noch einmal bis auf vier Tore heranbrachte (23:27/48.). Doch Flensburg gewann am Ende souverän - weil in der Defensive bis zum Schluss die Konzentration hoch blieb, und weil noch einige Würfe im leeren Tor der offensiven Gäste versenkt werden konnten.