1:2 bei Energie Cottbus: Greifswalder FC verliert Tabellenführung
Herber Dämpfer für den Greifswalder FC im Aufstiegsrennen der Fußball-Regionalliga Nordost: Die Vorpommern haben am Freitagabend beim FC Energie Cottbus mit 1:2 (0:2) verloren - und sind damit die Tabellenführung los.
Die Mannschaft von Trainer Lars Fuchs erlebte im Stadion der Freundschaft ein Déjà-Vu: Wie schon in der Vorwoche gegen Hansa Rostock II geriet der GFC früh klar in Rückstand. Timmy Thiele (6.) und Tim Heike (17.) trafen für die Lausitzer. Es waren zwei Nackenschläge, von denen sich das Team bei allem erkennbaren Bemühen an diesem Abend nicht so recht erholte. Der Treffer von Can Coskun in der 75. Minute war zu wenig.
Während die knapp 18.000 Anhänger, die es mit dem einstigen Bundesligisten hielten, ihre Mannschaft schon während und vor allem nach der Partie feierten, heißt es für die Greifswalder, die Wunden zu lecken. Die Niederlage im Topspiel war die dritte sieglose Partie in Folge - und ist gleichbedeutend mit dem Verlust der Tabellenführung. Sie haben den Aufstieg nun nicht mehr in den eigenen Händen. Cottbus steht mit jetzt zwei Zählern mehr zumindest bis Sonnabend an der Spitze. Dann kann der BFC Dynamo sich mit einem Sieg beim FC Viktoria 1889 Berlin allerdings noch vorbeischieben.
Früher Cottbusser Doppelschlag
Das Spiel begann für das Fuchs-Team denkbar schlecht. Energies Toptorjäger Heike ließ sich auf der rechten Seite fallen und bediente den durchgesprinteten Jonas Hofmann. Der flankte mustergültig auf Thiele, der den Ball per Grätsche ins GFC-Tor bugsierte (6.). Auch wenn er noch die Finger dran bekam, hatte Jakub Jakubov im Tor der Greifswalder gegen den Schuss aus kurzer Distanz keine Abwehrchance.
Das kann man über den zweiten Gegentreffer allerdings nicht sagen: Heike nahm sich vom rechten Strafraum-Eck einfach mal einen Schuss - und der Tscheche, der am Freitag nach einem Monat krankheitsbedingter Abstinenz sein Comeback feierte, ließ den zwar strammen, aber vollkommen unplatzierten Ball passieren (17.). Sein Versuch einer Faust-Abwehr hat durchaus das Potenzial, zu den Pannen-Gegentoren der Saison zu gehören.
Greifswald lange mit zu wenig Durchschlagskraft
0:3 hatte es am vergangenen Spieltag bei der Pleite gegen Hansa Rostock II nach 21 Minuten gestanden, nun befanden sich die Vorpommern erneut früh in klarem Rückstand - und fanden gegen das zweikampfbetonte Spiel der Gastgeber kaum Mittel. Das Fuchs-Team war in der Folge zwar optisch überlegen, agierte insgesamt aber zu ungenau und zu unentschlossen. Oliver Daedlows Schuss in Richtung des Gästeblocks, in dem rund 100 Fans die Greifswalder unterstützten, war schon die beste Gelegenheit des ersten Durchgangs (40.).
Es war ein Bild, das sich in den 30 Minuten nach Wiederbeginn nahtlos fortsetzte: Die von Claus-Dieter Wollitz trainierten Cottbusser überließen den Gästen weitgehend den Ball. Die aber wussten damit auch weiterhin nur wenig anzufangen - und schon gar keine Torgefahr auszustrahlen. Fast schon in Handball-Manier umspielten sie den Strafraum der Gastgeber, ohne aber wirklich durchbrechen zu können.
Coskuns Treffer sorgt für Hoffnung, reicht aber nicht
Und doch keimte plötzlich die Hoffnung auf, zumindest einen Punkt mitnehmen zu können. Coskun konnte sich auf der linken Seite durchsetzen und traf herrlich aus spitzem Winkel. Die Gäste zogen nun ein regelrechtes Powerplay auf, gefährlich vor das Tor der Gastgeber aber kamen sie nicht mehr. Und so stand auch trotz fünf Minuten Nachspielzeit am Ende die dritte Saisonniederlage - gleichbedeutend mit dem Verlust der Tabellenführung.