Altona 93: 125 Jahre alt und immer noch Kult
Adolf Jägers Nachfolger in der Nachkriegszeit schlugen sich weiterhin tapfer durch die Oberliga, erreichten zweimal, 1955 und 1964, das Halbfinale im DFB-Pokal. Werner Erb, Heinz Spundflasche und, für vier Jahre, auch Uwe Seelers älterer Bruder Dieter waren Fußballer der Extraklasse. 1951 erlitt der Club aber auch erstmals einen Oberliga-Abstieg. Mit der Einführung der Bundesliga 1963 nahm der Niedergang Fahrt auf - nach 64 Jahren in der höchsten deutschen Spielklasse. Geändert hatte sich dabei nicht der AFC, sondern das Drumherum. Der HSV bezog seine erstklassige Spielstätte für damals rund 80.000 Zuschauer im nahen Bahrenfelder Volkspark - die auch mal für den AFC vorgesehen war. St. Pauli etablierte sich in den Sechzigern als zweite Kraft im Hamburger Fußball.
Mittelfristiges Ziel: Dritte Liga
Heute trennen die Vereine Welten. Der langjährige AFC-Manager Andreas Klobedanz sieht seinen Club als "St. Pauli im Kleinen" und kann gut damit leben. Ligatrainer Berkan Algan meldet den Anspruch auf "die Nummer drei in Hamburg" an. Mittelfristig hält er die Dritte Liga für realistisch. Und Vereinschef Dirk Barthel müht sich, die treue Fangemeinde mitzunehmen an den Diebsteich, gerade mal drei Kilometer nördlich von der Adolf-Jäger-Kampfbahn gelegen. Kultclubs lassen sich nicht so einfach verpflanzen, das war schon die Lehre aus dem Umzug auf den Victoria-Platz an der Hoheluft 2008/2009. Die Saison endete mit dem Abstieg aus der Regionalliga und einem enttäuschenden Zuschauerschnitt. Immerhin: Auf dem neuen Platz an der Memellandallee soll es, verspricht Barthel, wieder einen Zeckenhügel und eine Meckerecke geben.
- Teil 1: Zweitältester Sportplatz Deutschlands
- Teil 2: Schauplatz des ersten deutschen Meisterschafts-Endspiels
- Teil 3: Gründung der Bundesliga wird zur Zäsur