Klassenerhalt? Osnabrück will's Kiel nachmachen
Holstein Kiel hat einen Haken hinter den Zweitliga-Klassenerhalt gemacht, jetzt will der VfL Osnabrück im direkten Duell nachziehen. Die Lila-Weißen empfangen heute (15.30 Uhr/im NDR Livecenter) die "Störche" zum Nordduell - und haben es selbst in der Hand, sich für das Saisonfinale am kommenden Wochenende eine entspannte Ausgangssituation zu verschaffen. Vom feststehenden über den Quasi-Klassenerhalt bis hin zum großen Zittern ist für den VfL im Kampf gegen den Abstieg noch alles drin. Das 1:1 beim HSV am vergangenen Dienstag hat neuen Mut gemacht und "Vertrauen in die Leistungsstärke dieser Mannschaft", wie Trainer Daniel Thioune sagte.
Bei Holstein "ziehen alle an einem Strang"
Als Vorbild können den Niedersachsen die Kieler dienen.
Die Holsteiner am Donnerstagabend durch einen 2:0-Heimerfolg gegen Dresden die Eintrittskarte zur Zweitliga-Saison 2020/2021 gelöst haben. "Wir wollten unbedingt heute den Klassenerhalt perfekt machen und das Spiel auch für Ole gewinnen, den wir noch auf dem Spielfeld angerufen haben. Auch ein Zeichen dafür, dass alle an einem Strang ziehen", sagte Interimstrainer Fabian Boll. Chefcoach Ole Werner fehlt im Saisonendspurt aus privaten Gründen.
Thioune: "Spielen nicht nur Karten im Training"
Genau dieses Miteinander ist auch die Grundlage für die Erfolge in Osnabrück, wo erst im vergangenen Sommer die Rückkehr in die Zweite Liga bejubelt worden ist. Thioune hatte gegen HSV viele Ausfälle zu beklagen und stellte seine Startelf im Vergleich zum enttäuschenden 0:2 gegen den VfL Bochum am vorigen Spieltag auf gleich sieben Positionen um - mit überraschendem Erfolg. "Es ist ja nicht so, dass wir die ganze Woche nur Karten spielen im Training", witzelte der Coach. Die oft beschworene "Breite im Kader" könnte aber zum VfL-Trumpf in den letzten Saisonspielen werden.