Remis in Berlin: VfL Osnabrück überwintert als Tabellenletzter
Die Rote Laterne der 2. Fußball-Bundesliga brennt in der Winterpause in Osnabrück: Nach einer kämpferisch starken Leistung holte die Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat am Sonnabend bei Hertha BSC ein 0:0, überwintert aber nach der Hinrunde als Tabellenletzter.
Gleichwohl lässt sich eine Woche nach dem umkämpften 1:1 gegen Tabellenführer FC St. Pauli ein Aufwärtstrend bei den Lila-Weißen erkennen. In der Offensive zwar weitgehend harmlos, gelang es den Gästen immerhin, mit Glück und Geschick die Berliner vom eigenen Kasten fernzuhalten. Insgesamt können die Niedersachsen mit dem Punktgewinn hochzufrieden sein. Der Lohn für einen couragierten Auftritt an der Spree.
Entsprechend ordnete auch Trainer Koschinat die Partie ein: "Wir haben eine sehr, sehr konzentrierte Leistung gezeigt. Als wir am Ende im Kreis gestanden haben, waren die Jungs eher unzufrieden. Das zeigt die Entwicklung dieser Mannschaft."
Fußball-Magerkost vor der Pause
Garant für die defensive Stabilität des VfL in der Hauptstadt war in der ersten Halbzeit Keeper Phlipp Kühn, der souverän alle Schussversuche von Haris Tabakovic (10., 25.) und Derry Scherhant (45.+1) parierte. Den Hausherren war das Fehlen von Fabian Reese, dem Erfolgsgaranten der vergangenen Wochen, deutlich anzumerken, ihnen fehlte die Durchschlagskraft. Der VfL steckte die Gelb-Rot-Sperre von Innenverteidiger Niklas Wiemann hingegen gut weg, Oumar Diakhite vertrat ihn ausgezeichnet. Mit einem leistungsgerechten 0:0 ging es nach einer insgesamt schwachen ersten Hälfte in die Pause.
VfL nach der Pause mutiger - Rot für Niederlechner
Nach dem Wechsel wurden die Osnabrücker mutiger und zeigten sich häufiger in der Berliner Hälfte. Meist versuchten sie es über den schnellen Christian Conteh über die rechte Seite, aber seinen Hereingaben fehlte es meist an Präzision. Außer bei einem Kopfball von Diakhite (68.) blieben die Lila-Weißen weiter ungefährlich. Hertha kam durch Florian Niederlechner zu einer Schusschance, aber Kühn blieb Sieger (71.), ebenso wie nach einem Kopfball des eingewechselten Marten Winkler (76.).
Nach einem brutalen Tritt gegen Lukas Kunze zeigte Schiedsrichter Patrick Ittrich nach VAR-Hinweis Niederlechner die Rote Karte (85.). Doch der VfL konnte aus der späten Überzahl kein Kapital mehr schlagen. So blieb es am Ende beim 0:0, was beiden Teams nicht wirklich weiterhilft. Für Osnabrück ist es allerdings ein Punkt für die Moral, der etwas Hoffnung für die Rückrunde macht.