Schlammschlacht: Holstein Kiel unterliegt Heidenheim
Fußball-Zweitligist Holstein Kiel hat den Sprung auf den vierten Tabellenplatz verpasst. Die "Störche" verloren am Sonnabend im eigenen Stadion das Verfolgerduell gegen den 1. FC Heidenheim mit 0:1. Norman Theuerkauf erzielte den Treffer des Tages für die Gäste. "Wir haben es auf dem Platz ganz gut gemacht. Und dann rutscht bei Heidenheim einmal einer durch und du verlierst", sagte Kiels Mittelfeldspieler Alexander Mühling enttäuscht. Während die Schleswig-Holsteiner damit weiter Fünfter sind, verkürzte der FCH den Abstand auf den drittplatzierten Hamburger SV, der das Stadtderby gegen St. Pauli verlor, auf drei Zähler.
Viele Torraumszenen im ersten Durchgang
Zwei Veränderungen hatte Kiels Trainer Ole Werner gegenüber dem 2:1-Erfolg in Aue vorgenommen: Darko Todorovic ersetzte den verletzten Phil Neumann, Fabian Reese begann für Emmanuel Iyoha, der auf der Bank Platz nahm.
Beide Mannschaften hatten im Holstein-Stadion mit schwierigen Platzbedingungen zu kämpfen. Teilweise stand das Wasser auf dem Rasen, die Fünfmeterräume vor den beiden Toren waren schlammig. Der strömende Regen tat sein Übriges, ein gepflegtes Kombinationsspiel war kaum möglich. Immer wieder blieb der Ball einfach im Matsch liegen.
Folglich setzten die Teams auf Pässe der Marke "hoch und weit" und versuchten es mit Schüssen aus der Distanz: Heidenheims Tim Kleindienst zwang KSV-Keeper Ioannis Gelios zu einer Glanzparade (6.), kurz darauf setzte Marc Schnatterer den Ball an die Latte (8.). Auf der Gegenseite wehrte Kevin Müller einen Heber von Salih Özcan mit viel Mühe ab (10.). Heidenheims Keeper war auch gegen Reese zur Stelle (23.) und hatte kurz darauf Glück, dass der Ball nach einem Schuss von Janni Serra zwei Meter vor der Torlinie liegen blieb (24.). So ging die Schlammschlacht torlos in die Pause.
Heidenheim genügt eine gefährliche Aktion zum Tor
Die Platzverhältnisse wurden im zweiten Durchgang von Minute zu Minute sogar noch schlechter. Parallel dazu sank auch das Niveau der Partie. Gab es in der ersten Hälfte noch zahlreiche Torszenen, so spielte sich jetzt das Geschehen weitestgehend im nass-schlammigen Mittelfeld ab. Gefährlich wurde es zweimal nach Rückpässen auf den Torwart, die jeweils nach wenigen Metern "verhungerten" - weder Kiel noch Heidenheim konnten allerdings daraus Kapital schlagen (62., 64.).
Kiel war die bemühtere von zwei vorsichtig agierenden Mannschaften, ohne allerdings die Heidenheimer Defensive vor große Probleme zu stellen. Und das rächte sich eine knappe Viertelstunde vor dem Ende. Nach einem der wenigen Heidenheimer Konter flankte der eingewechselte Maurice Multhaup scharf in den Strafraum, wo Theuerkauf ihn über die Linie grätschte - 1:0 für die Gäste (77.). Der Treffer hatte sich wahrlich nicht angedeutet, brachte aber die Entscheidung in einem ansonsten ausgeglichenen Spiel, das keinen Sieger verdient hatte. Die Gelb-Rote Karte für Heidenheims Kleindienst in der Nachspielzeit hatte nur noch statistischen Wert.