1:3 in Ulm: Pleiten, Pech und Pannen bei Eintracht Braunschweig
Dabei ging bei den "Löwen" vor 13.607 Zuschauern so einiges schief. Die Abwehr war alles andere als sattelfest. In der ersten Hälfte gelang den Niedersachsen nicht ein Schuss aufs Tor. Zu Beginn der zweiten Hälfte gab es eine Gelb-Rote Karte. Und nachdem sich die Braunschweiger trotz Unterzahl herangekämpft hatten, leisteten sie sich ein folgenschweres Foul und die Ulmer entschieden per Elfmeter die Partie. "Wir sind sehr enttäuscht, wie das Spiel gelaufen ist", sagte Stürmer Sebastian Polter.
Überschattet wurde das Spiel von einer schweren Verletzung des Ulmer Torhüters: Christian Ortag landete nach dem Abfangen einer Flanke hart auf dem Boden - und zog sich offenbar eine Verletzung an der Wirbelsäule im Nackenbereich zu. Unter großer Vorsicht wurde er auf eine Trage gelegt und ins Krankenhaus gebracht. Die Behandlungspause dauerte fast zehn Minuten.
Braunschweig kann Rückenwind nicht nutzen
Den Braunschweigern war nicht anzumerken gewesen, dass sie durch den ersten Saisonsieg Rückenwind bekommen hätten. Erst zeigte das Scherning-Team nur wenig Drang nach vorn, dann lag es auch schon hinten. Romario Rösch brachte die "Spatzen" aus sechs Metern per Abstauber mit 1:0 in Führung (15.). Es war die erste richtige Chance der Partie - und schon das 17. Gegentor im siebten Spiel für den BTSV.
"Wir müssen es konstant auf den Fußballplatz bringen und es unter der Woche immer wieder offen und ehrlich ansprechen." Braunschweigs Sebastian Polter
Doch es dauerte nicht lange, da hatten die Gäste plötzlich die große Möglichkeit auszugleichen. Marvin Rittmüller kam nach Hereingabe von Rayan Philippe aus elf Metern zum Abschluss, aber er brachte den Ball nicht mal aufs Tor (20.). Und ein echtes Aufbäumen wurde auch nicht daraus. Das Spiel war auf beiden Seiten auf eher bescheidenem Niveau.
Braunschweig musste kommen, doch es kam noch einmal der Aufsteiger: Dennis Chessa knackte mit einem schlichten Pass das "Abwehrriegelchen" der Eintracht und Maurice Krattenmacher traf zum 2:0 (39.).
Kurioser Platzverweis für Köhler
Und nach der Pause? Wurde es noch bitterer für die "Löwen": Sven Köhler, der erst Ende der ersten Hälfte nach einem Foul Gelb gesehen hatte (45.+3), trat keine fünf Minuten nach Wiederanpfiff einem Gegenspieler auf den Fuß und sah dafür Gelb-Rot. Kurios: Schiedsrichter Richard Hempel zeigte Köhler zunächst nur Gelb - bemerkte kurz darauf aber seinen Fehler und zückte auch noch Rot.
Braunschweig darf nur kurz hoffen
Schon jetzt war eigentlich nur noch die Frage, wie hoch die Braunschweiger Niederlage ausfallen würde: Krattenmacher verpasste das 3:0 knapp (53.). Doch die Verletzung des Ulmer Torhüters brachte die Statik des Spiels ins Wanken. Und nach der langen Unterbrechung kamen die Niedersachsen plötzlich zum Anschluss: Über Philippe und Polter landete der Ball bei Joker Levente Szabo, der aus sieben Metern zum 1:2 traf. Die Uhr stand bei knapp 76 Minuten - durch die Spielunterbrechung wurde aber am Ende 15 Minuten Nachspielzeit angezeigt.
Und Fabio Kaufmann hatte drei Minuten nach dem Anschlusstreffer schon die Chance zum Ausgleich, er scheiterte allerdings an Ortag-Ersatz Niclas Thiede. Und das Momentum war kurz darauf auch schon wieder dahin: Nach einem Foul von Niklas Tauer gab es Elfmeter für Ulm: Felix Higl stellte den alten Abstand wieder her (84.) und sorgte so dafür, dass die Eintracht in der Schlussphase nicht noch einmal aufkam.