Holstein Kiels Skrzybski blüht auf
Vier der jüngsten sechs Tore von Holstein Kiel gingen auf das Konto von Steven Skrzybski. Der ehemalige Schalker scheint in seiner zweiten Saison beim schleswig-holsteinischen Fußball-Zweitligisten seine Position gefunden zu haben.
Er zögerte nicht lange und zog einfach ab. Tor! Nicht jeder Stürmer wäre auf die Idee gekommen, aus einer Entfernung von rund 28 Metern zu schießen. "Das war Intuition und Vertrauen in die eigene Stärke", sagte Skrzybski über seinen Treffer, der den "Störchen" am vergangenen Sonntag den Sieg gegen den SV Sandhausen bescherte.
Der 29-Jährige hat allen Grund, selbstbewusst zu sein. Nach sechs Spieltagen hat er schon vier Treffer auf dem Konto - sie gelangen ihm in den jüngsten drei Spielen. Nur Felix Platte vom SC Paderborn (sechs) liegt in der Torjägerliste der Zweiten Liga vor ihm.
Bilanz des Vorjahres schon jetzt erreicht
"Ich genieße es, dass es so gut läuft, kriege aber dadurch keinen Höhenflug. Wichtiger ist, dass wir das Spiel gewonnen haben", versicherte der Holstein-Profi. "Als Stürmer gibt es Phasen, da trifft man häufiger und andere Phasen, da trifft man weniger."
In den vergangenen Jahren war meist Letzteres der Fall. Vom damaligen Bundesliga-Absteiger FC Schalke 04 wechselte er im Sommer 2021 nach Kiel. Vier Treffer gelangen ihm daraufhin - allerdings nicht binnen drei Spielen, sondern in der gesamten Saison.
Beste Position als Freigeist
Warum er in dieser Saison effektiver ist? "Der Trainer gibt mir auf dem Platz viele Freiheiten, so dass man sich frei entfalten kann. Deshalb läuft es gut", sagte er. KSV-Coach Marcel Rapp freut sich über die starke Form des Offensivspielers. "Als zweite Spitze und Freigeist hat er seine beste Position, da fühlt er sich wohl", erklärte der Trainer. "Er läuft gut an, erkennt die Räume mit dem Ball und hat einen sehr guten Torabschluss".
"Wenn er den Ball im Strafraum auf den Fuß kriegt, kann man sich schon einmal zum Jubeln bereit machen." KSV-Coach Rapp über Steven Skrzybski
Vor vier Jahren noch Champions League
Auch "Störche"-Kapitän Hauke Wahl lobte den Torjäger: "Letzte Saison war es nicht einfach für ihn. Er ist erst spät zur Mannschaft gekommen und hatte zuvor auch eine schwierige Zeit auf Schalke. Wenn der Junge fit bleibt und über mehrere Wochen trainiert, kann er extrem wichtig für uns sein. Das zeigt er momentan."
2018/2019 spielte Skrzybski noch mit Schalke in der Champions League und stand bei den Achtelfinalspielen gegen Manchester City auf dem Platz. In der Saison darauf kam er unter Trainer David Wagner nicht mehr zum Einsatz und wurde zur Rückrunde an Fortuna Düsseldorf verliehen. Elf Einsätze hatte er dort und erzielte ein Tor. Zurück auf Schalke, musste er die Abstiegssaison als Spieler miterleben. Der Wechsel nach Kiel sollte ein Neuanfang sein. Dieser Plan scheint spätestens jetzt aufzugehen.
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