Hannover-Boss Kind: Aufstieg in der nächsten Saison kein Thema
Hannover 96 hat als Tabellen-13. eine enttäuschende Zweitliga-Saison hinter sich gebracht. Auch für die kommende Spielzeit sieht Geschäftsführer Martin Kind keine realistische Chance auf den Bundesliga-Aufstieg.
"Für die kommende Saison ist ein Aufstieg kein Thema, es wäre taktisch und strategisch falsch, dieses Ziel zu benennen", sagte der 77-Jährige, betonte aber, dass die Rückkehr ins Fußball-Oberhaus in Hannover mittelfristig das Ziel bleibe.
"Hannover 96, die Landeshauptstadt und die Region gehören in die Erste Liga. Aber erst einmal sind Realismus und Vernunft gefordert, das bedeutet eine Zeitachse für den Wiederaufstieg von einigen Jahren - und auch Geduld." 96-Geschäftsführer Martin Kind
"Bei der Infrastruktur sind wir bereits erstklassig, jetzt gilt es, die sportliche Struktur so zu entwickeln, dass wir uns dann in der Ersten Liga wieder etablieren können", sagte der Unternehmer. In der nächsten Spielzeit wolle der Club wieder attraktiven Fußball zeigen und die Basis schaffen "mit einer Mannschaft, mit der sich die Zuschauer identifizieren können".
Dabei vertraut Kind auf den Nachfolger von Trainer Kenan Kocak. Mit Jan Zimmermann haben wir einen neuen, im Profifußball noch unbekannten Trainer verpflichtet. Das ist sicherlich eine mutige Entscheidung, aber auch eine der Zukunft", so der 96-Boss. "Wir sind von Jan Zimmermann als Trainer überzeugt."
Kind prophezeit Minus von mehr als zehn Millionen Euro
Dem neuen Coach einen Kader mit Aufstiegsambitionen an die Hand zu geben, wäre aus wirtschaftlicher Sicht wohl auch gar nicht möglich. "Wir werden mit einem Verlust abschließen, der größer als zehn Millionen Euro sein wird. Allein bei den Zuschauereinnahmen fehlen durch die Pandemie sieben Millionen Euro", skizzierte Kind.
"Die Saison ist sportlich mit Tabellenplatz 13 und wirtschaftlich im Ergebnis unbefriedigend. Ganz klar: Wir haben unsere Ziele nicht erreicht, es war eine verlorene Saison."
Auch deshalb wollen die "Roten" wieder mehr auf den eigenen Nachwuchs setzen. "Wir sind uns einig, dass es notwendig ist, die Vernetzung zwischen Profimannschaft, U23 und U19 deutlich weiterzuentwickeln", sagte Kind. "Wir wollen für mehr Spielzeiten unserer besten Nachwuchstalente bei den Profis sorgen."