Hannover 96 lässt Anton nach Stuttgart ziehen
Lange wurde verhandelt und um die Ablösesumme gerungen, nun ist es perfekt: Wie erwartet, muss Fußball-Zweitligist Hannover 96 Waldemar Anton abgeben. Der Innenverteidiger, dessen Vertrag an der Leine bis 2021 datiert war, wechselt zum Bundesliga-Aufsteiger VfB Stuttgart. Das gaben beide Clubs am Dienstagnachmittag bekannt. Dem Vernehmen nach zahlen die Schwaben vier Millionen Euro für den 24-Jährigen plus einer Beteiligung an einem möglichen Weiterverkauf.
VfB lobt Führungsqualitäten
Anton kam im Alter von zwei Jahren als Sohn russlanddeutscher Spätaussiedler nach Niedersachsen. Mit elf Jahren wechselte er in die Jugendabteilung der Hannoveraner und bestritt für die "Roten" 137 Pflichtspiele. Über die Wechselmodalitäten machte Stuttgart keine Angaben. "Waldemar verfügt neben seiner fußballerischen Qualität und seinen Führungsqualitäten für sein Alter bereits über sehr viel Erfahrung, die er in den vergangenen Jahren in Hannover in der Bundesliga und in der Zweiten Liga sammeln konnte", sagte VfB-Sportdirektor Sven Mislintat über den ehemaligen U-21-Nationalspieler. "Er bringt damit alle Voraussetzungen mit, um ein wichtiger Faktor in unserer Defensive zu werden."
Anton: Wollte unbedingt zum VfB
Zwar zogen sich die Verhandlungen in die Länge, doch Anton hatte seine Präferenzen früh deutlich gemacht: "Es gab verschiedene Möglichkeiten - aber für mich war sehr schnell klar, dass ich unbedingt zum VfB kommen will. Der VfB ist ein Traditionsclub, der den Menschen in der Region etwas bedeutet." Stuttgart habe sich extrem um ihn bemüht.
Immerhin spült der Transfer die avisierten vier Millionen Euro in die Kasse. Wenn jetzt noch der Verkauf von Linton Maina nach Wolfsburg für die angestrebten fünf Millionen Euro über die Bühne geht, kann Gerhard Zuber seine Einkaufstour fortsetzen. Neben dem erfahrenen Mike Frantz vom SC Freiburg hatte der 96-Sportdirektor jüngst bereits Bayern-Talent Franck Evina verpflichtet und Stürmer Valmir Sulejmani zurückgeholt. "Waldi hat uns frühzeitig klar signalisiert, dass er den Wunsch hat, Hannover 96 zu verlassen, um wieder in der Ersten Liga zu spielen. Wir haben nun eine faire Lösung gefunden, mit der wir diesem Wunsch entsprechen können", sagte Zuber. "Er ist ein Spieler mit außerordentlicher Qualität, der nicht leicht zu ersetzen ist. Wir haben in diesem Sommer noch die Möglichkeit, eine Ablöse für ihn zu erzielen und sind mit dem ausgehandelten Gesamtpaket zufrieden."