Hannover 96: Zuber bastelt am Aufstiegskader
Gerhard Zuber hat bei Hannover 96 bewegte Zeiten hinter sich: 2017 wurde er bei den Niedersachsen erst an-, dann 2019 kaltgestellt. Es folgte ein Rechtsstreit, im Januar diesen Jahres der kommissarische Posten als Sportchef und im April ein neuer, bis 2023 gültiger, Vertrag als Sportdirektor beim Fußball-Zweitligisten. Kein Wunder, dass der 44-Jährige im NDR Hörfunk für sein Zwischenfazit die Worte "intensiv, einzigartig und lehrreich" wählte - auch wenn er sich dabei lediglich auf seine Arbeit während der vergangenen drei Monate bezog.
"Corona hat im Fußball viel verändert"
Denn diese Phase war maßgeblich bestimmt durch die Corona-Pandemie, wodurch sich "im Fußball viel verändert habe", so Zuber. Der Österreicher sprach von einer "außergewöhnlichen Situation mit außergewöhnlichen Maßnahmen". Durch die fehlenden Zuschauer und weggebrochenen TV-Einnahmen sei "weniger Geld im Umlauf" - was seine Aufgabe, nämlich einen erfolgreichen 96-Kader für die kommende Saison zusammenzustellen, deutlich erschwere. Zumal Clubchef Martin Kind ("wir müssen hoch") ehrgeizige sportliche Ziele formuliert hat. Zuber äußerte sich etwas zurückhaltender: "Wir wollen oben mitspielen und im besten Falle aufsteigen."
"Hannover ein gefühlter Erstligist"
Die Vertragsverlängerung für Hendrik Weydandt ist dafür ein erster Baustein, externe Zugänge gibt es jedoch bei den Niedersachsen noch nicht. Das sei aber nur noch eine Frage der Zeit: "Hannover 96 ist ein gefühlter Erstligist und nach wie vor eine attraktive Adresse", erklärte Zuber, der sich nicht in die Karten blicken lassen will. Gleichwohl kündigte er an, "schon bald den einen oder anderen Neuzugang" präsentieren zu können: "Wir sind auf einem guten Weg."
Acht Millionen Euro für Maina und Anton?
Der 96-Sportchef betonte, keine Spieler verkaufen zu müssen.
Gleichwohl würden Transfers von Linton Maina (zum VfL Wolfsburg?) oder Waldemar Anton (VfB Stuttgart?) "die Möglichkeit eröffnen, ein bisschen mehr auf dem Markt aktiv zu werden".
Für Anton sind drei bis vier Millionen Euro im Gespräch, Maina könnte fünf Millionen Euro in die 96-Kasse spülen. Natürlich sei es das Ziel, "die besten Spieler zu halten", aber dazu gehörten auch immer "drei Parteien". Man sei "im Austausch", erklärte Zuber, der offensichtlich mit einem Verkauf des Duos plant. Ersatz hat 96 schon im Visier: Dem Vernehmen nach sollen Victor Pallson (Darmstadt 98) und Michael Svoboda (WSG Tirol) an die Leine kommen.