FC St. Pauli streicht Etat massiv zusammen
Die neunte Zweitliga-Saison in Serie und die Corona-Krise gehen nicht spurlos am FC St. Pauli vorbei. Wie Manager Andreas Bornemann am Donnerstag erklärte, werde der Mannschaftsetat von bisher etwa 15 Millionen Euro zum kommenden Spieljahr massiv schrumpfen. Hintergrund ist auch, dass es weniger Geld aus dem TV-Topf gibt. Mit Zuschauereinnahmen wird am Millerntor wohl für längere Zeit nicht gerechnet. Für die aktuell erlaubten 1.000 Zuschauer werde niemand auf die Idee kommen, das Stadion aufzuschließen, sagte Bornemann. Die Kiezkicker hatten die gerade abgelaufene Saison auf einem enttäuschenden 14. Platz beendet. Auch deshalb musste Trainer Jos Luhukay seinen Hut nehmen.
Luhukay-Nachfolge: Gespräche mit vier bis fünf Trainern
Die Suche nach einem Nachfolger geht bei St. Pauli bereits in die finale Phase.
Der Verein, der ein klares Anforderungsprofil erstellt hat, werde in Kürze Gespräche mit vier bis fünf Kandidaten führen. Der Neue soll zum Verein passen, offensiven Fußball spielen lassen und gut mit jungen Spielern umgehen können. Ein Anforderungsprofil, das laut Bornemann auch der frühere St.-Pauli-Profi und aktuelle U19-Trainer des Vereins Timo Schultz erfüllt.
Gerüchte aus Belgien, nach denen St. Pauli kurz vor der Verpflichtung Bernd Hollerbachs stehe, wies Bornemann unmissverständlich zurück. Der ehemalige HSV-Coach sei "kein Thema". Der 50-Jährige hatte in der vergangenen Saison den belgischen Royal Excel Mouscron betreut, nach einer Vertragsauflösung ist er allerdings wieder ohne Team.
Conteh-Abgang bringt wichtige Einnahmen
Eine neue Mannschaft hat derweil bereits Christian Conteh gefunden. Das große Talent aus der eigenen Nachwuchsabteilung wechselt zum niederländischen Erstligisten Feyenoord Rotterdam. "Chris hätte noch ein Jahr Vertrag beim FCSP gehabt, aber es war keine Perspektive erkennbar, dass er seinen Vertrag darüber hinaus verlängern möchte", erklärte Bornemann. In den Gesprächen mit Feyenoord über den Transfers des 20 Jahre alten Offensivspielers habe man dann "eine gute Lösung für alle Parteien" gefunden. Die Ablösesumme können die St. Paulianer auf jeden Fall gut gebrauchen.