St. Pauli trennt sich von Trainer Jos Luhukay
Der FC St. Pauli hat am Montag die Konsequenzen aus seiner schwachen Saison in der zweiten Fußball-Bundesliga gezogen. Die Hamburger trennten sich einen Tag nach der 3:5-Pleite am letzten Spieltag beim SV Wehen Wiesbaden von Coach Jos Luhukay - "einvernehmlich", wie es von Vereinsseite hieß. Der Kiezclub beendete die Serie als schwächstes Auswärtsteam der Liga und hatte lediglich zwei Zähler Vorsprung vor dem Relegationsrang. Neben der sportlich schwachen Bilanz soll Luhukay auch sein angespanntes Verhältnis zu Teilen der Mannschaft zum Verhängnis geworden sein. Wer am Millerntor auf den Niederländer folgt, dessen Vertrag noch bis 2021 datiert war, ist unklar.
"Wir können nicht zufrieden sein"
St. Pauli sei seinen Zielen zwar "durch eine gute Heimbilanz und sehr gute Auftritte gegen die Topmannschaften" nähergekommen, sagte Luhukay selbstkritisch, "trotzdem können wir nicht zufrieden sein. Eine bessere Platzierung verhinderte ein immer wieder enttäuschendes Auftreten auswärts." Der sportliche Leiter Andreas Bornemann erklärte: "Jos hat zu Recht darauf hingewiesen, dass er damals geholt wurde, um 'den Finger in die Wunde' zu legen. Darauf haben wir uns bei meiner Ankunft auch gemeinsam verständigt. Das hat er getan, vielleicht für unseren Verein manchmal etwas zu tief."
Wenig Erfolg, viel Kritik
Luhukay hatte seinen Dienst bei St. Pauli am 10. April des vergangenen Jahres angetreten. Der Punkteschnitt des früheren Bundesliga-Coaches von Hertha BSC ist mit 1,12 Zählern aus 42 Partien mäßig. Mit ständigen Personalrochaden und öffentlicher Kritik an der seiner Meinung nach fehlenden Leistungskultur im gesamten Verein machte sich der Niederländer letztlich auch angreifbar, weil er selbst keine Ergebnisse vorweisen konnte. "Bei der öffentlichen Darstellung der intern gewünschten und notwendigen Kritik würde ich heute sicher einiges anders umsetzen. Trotzdem ging es mir immer um die Sache und nur um den Erfolg des Vereins", sagte der 57-Jährige.
Als Höhepunkte in seine Ära beim Kiezclub gehen die beiden 2:0-Erfolge in dieser Saison gegen den Stadtrivalen Hamburger SV ein. "Das Präsidium möchte sich bei Jos Luhukay für unvergessliche Momente in dieser Saison bedanken", sagte Präsident Oke Göttlich mit Blick auf die Siege gegen den HSV.