Minimalziel erreicht - St. Pauli hält die Klasse
Gerettet: Der FC St. Pauli hat am vorletzten Spieltag den Zweitliga-Klassenerhalt perfekt gemacht. Die Hamburger kamen am Sonntag im letzten Heimspiel der Saison gegen Jahn Regensburg nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Da zeitgleich der Karlsruher SC gegen Arminia Bielefeld "nur" remis spielte, wäre St. Pauli allerdings sogar bei einer Niederlage sicher drin geblieben. Das letzte Saisonspiel der Kiezkicker am nächsten Sonntag bei Wehen Wiesbaden (15.30 Uhr, im NDR Livecenter) hat nun nur noch statistischen Wert.
Saisonanalyse kommt an Trainer Luhukay nicht vorbei
"Ich empfinde es als Selbstverständlichkeit, dass wir die Klasse aus eigener Kraft gehalten haben", sagte Trainer Jos Luhukay. "Daran habe ich auch nie gezweifelt." Die Ambitionen auf St. Pauli waren allerdings ganz andere gewesen, als nur die Ligazugehörigkeit zu sichern.
In der Analyse einer enttäuschenden Saison werden die Verantwortlichen wohl trotzdem nicht an der Trainerposition vorbeikommen. Luhukay nimmt für sich in Anspruch, immer "geradeaus und ehrlich" zu sein. Dass er so regelmäßig den Verein, die Mannschaft insgesamt oder auch mal einzelne Spieler öffentlich an die Wand nagelt, dürfte die Position des Niederländers nicht gerade stärken. Mit der jüngsten Medienschelte machte Luhukay eine weitere Baustelle auf, die sein Trainer-Leben nicht einfacher macht.
Nach der Regensburg-Partie wehrte sich der Niederländer erneut gegen die anhaltende Kritik. "Man hat heute gesehen, dass die Mannschaft nicht gegen den Trainer und der Trainer nicht gegen die Mannschaft ist."
Karlsruhe liegt früh zurück - Diamantakos trifft
Das Spiel gegen Regensburg war nach zehn Minuten gefühlt gelaufen. Im Millerntorstadion stand zwar noch die Null auf beiden Seiten, dafür hatte Verfolger Karlsruhe gegen Bielefeld bereits zwei Gegentreffer kassiert.
In der elften Minute klingelte es auch in Hamburg. Dimitrios Diamantakos traf zum 1:0 für den FC St. Pauli, nachdem Regensburgs Sebastian Nachreiner einen Katastrophen-Rückpass zu seinem Keeper Alexander Weidinger gespielt hatte. Der Grieche schaltete schnell und markierte mit seinem elften Saisontor die Führung. Diamantakos war einer von vier Neuen in der St.-Pauli-Startelf im Vergleich zum 0:4-Debakel in Hannover.
Die ausgiebigen Rotationen Luhukays dürften ebenfalls ein Thema in der Saisonanalyse sein. Gegen bereits gerettete Regensburger machten sich diese nicht bemerkbar. Es lief ganz gut bei den Kiezkickern in der ersten Hälfte, die trotzdem in der 27. Minute den Ausgleich hinnehmen mussten. Oliver Hein traf flach aus der Distanz. Robin Himmelmann im Tor der Hamburger sah dabei nicht gut aus.
St. Pauli und Regensburg fehlt die Durchschlagskraft
St. Pauli lag gegen Jahn Regensburg in nahzu allen Statistiken vorne - Ballbesitz, Zweikampfquote oder auch Torschüsse. Die Gäste steigerten sich allerdings im zweiten Durchgang, drückten St. Pauli immer wieder in die Defensive. Die Durchschlagskraft für den entscheidenden Treffer fehlte an diesem Tag aber beiden Mannschaften.