Mit Können und ein bisschen Zittern: FC St. Pauli siegt in Düsseldorf
Der FC St. Pauli hat das Topspiel in der 2. Fußball-Bundesliga bei Fortuna Düsseldorf am Samstagabend mit 2:1 (2:0) gewonnen. Mit dem 19. Saisonspiel ohne Niederlage festigten die Hamburger ihre Tabellenführung.
Auch ohne ihren Gelb-gesperrten Cheftrainer Fabian Hürzeler zeigte St. Pauli eine insgesamt starke Leistung. Mann des Abends war einmal mehr Marcel Hartel, der beide Treffer zur 2:0-Führung in der ersten Hälfte erzielte. Seine nun 20 Scorerpunkte sind herausragend.
"Es ist unser Anspruch, dass wir dominant auftreten. Düsseldorf hat es sehr gut gemacht. Aber wir haben Lösungen nach vorne gefunden und gehen verdient als Sieger vom Platz." St. Paulis Marcel Hartel
Der Großteil der 52.000 Zuschauer hatte lange keine Freude am Spiel. Aufgrund des Spielstandes verschafften sich eher die Hamburger im ausverkauften Stadion Gehör. Nach dem späten Anschlusstreffer mussten die Norddeutschen, bei denen Co-Trainer Peter Nemeth an der Seitenlinie stand, noch mal zittern. Der verdiente Sieg geriet aber nicht mehr ernsthaft in Gefahr.
Schon am Dienstag (20.45 Uhr/im NDR Livecenter) kommt es zum Wiedersehen der beiden Clubs - dann aber am Millerntor: St. Pauli empfängt die Fortuna im Viertelfinale des DFB-Pokals. "Da startet es wieder bei null", warnte Hartel. "Das wird noch mal ein sehr spannendes Spiel werden. Aber wir werden hoch motiviert sein."
Hartel drückt erster Hälfte seinen Stempel auf
Hartel brauchte auch am Rhein nicht lange, um heißzulaufen. Schon in der dritten Minute stand der Offensivmann nach einer Flanke von Manolis Saliakas und einer tollen Ballmitnahme frei vor dem Fortuna-Tor. Mit seinem geschobenen Schuss scheiterte er jedoch an Keeper Florian Kastenmeier. Wenig später hatte der 28-Jährige mit dieser Schusstechnik allerdings Erfolg. Düsseldorfs Vincent Vermeijs blockte in der Mauer einen Freistoß von St. Paulis "Libero" Eric Smith im Strafraum mit dem Ellenbogen. Beim fälligen Elfmeter verlud Hartel dann Kastenmeier - 1:0 für die Gäste (16.).
Und sein zweiter Treffer ließ nicht lange auf sich warten. Wieder flankte Saliakas, diesmal war Hartel aus wenigen Metern aber mit dem Kopf zur Stelle und stellte auf 2:0 (26.). Weil Düsseldorf sich nicht hängen ließ, bot das Topspiel wirklich viel Unterhaltung. St. Paulis Schlussmann Nikola Vasilj wurde allerdings bis zur Pause nicht ernsthaft geprüft.
Fortuna sorgt nach der Pause für Spannung
Das aber änderte sich bereits Sekunden nach dem Seitenwechsel, als der aufgerückte Jordy de Wijs Vasilj per Kopf zu einer starken Parade zwang. Ein Fehlpass von Smith in der eigenen Hälfte blieb unbestraft (55.). Fünf Minuten später jubelten die Rheinländer - aber nur kurz. Das vermeintliche 1:2 zählte wegen Abseits nicht.
Düsseldorf durfte weiter an eine Wende glauben. Auch weil St. Pauli eine super Konterchance ungenutzt ließ: Elias Saad scheiterte nach einem schnellen Konter am bärenstark reagierenden Kastenmeier (56.). Aber St. Pauli überstand die Druckphase unbeschadet und brachte das Spiel wieder unter seine Kontrolle.
Philipp Treu schoss den Ball ans Außennetz des Düsseldorfer Tores (67.), Oladapo Afolayan hatte eine gute Kopfball-Chance (77.). Aber plötzlich stand es doch nur noch 1:2. Christos Tzolis verkürzte nach einem Konter, als er erst Verteidiger Hauke Wahl aussteigen und Vasilj dann keine Abwehrchance ließ (83.). St. Pauli ließ sich die drei Punkte trotzdem nicht mehr nehmen. Alles andere wäre dem Spielverlauf und der Überlegenheit der Gäste aber auch nicht gerecht geworden.