Bahnstreik und Messe: Fans des FC St. Pauli brauchen in Düsseldorf Geduld
Fans des FC St. Pauli brauchen am Wochenende sicherlich gute Nerven. Ihre Anreise zum Spitzenspiel der 2. Liga bei Fortuna Düsseldorf wird durch den Bahnstreik und die besucherstarke Messe "Boot" massiv beeinträchtigt.
Direktflüge von Hamburg nach Düsseldorf? Am Sonnabend Fehlanzeige. Mit Umstieg in Frankfurt oder München zeitlich machbar, für knapp 800 Euro jedoch sehr teuer.
Entspannt in gut vier Stunden mit dem ICE in die Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen? Am Sonnabend unberechenbar, weil bei der Bahn bis einschließlich Montag gestreikt wird.
Vielen reisefreudigen St. Pauli-Fans wird nur das Auto bleiben, um ihren Lieblingsclub am Samstagabend (20.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) im Düsseldorfer Stadion zu unterstützen. Der Verein weiß von zehn bis zwölf Bussen, die nach Düsseldorf rollen werden. Diese wären allerdings sowieso gefahren. Auch kurzfristige Bus- oder Auto-Anmietungen dürften den Kostenrahmen sprengen.
Messe "Boot" verschärft Parkplatzsituation
Als würden die Herausforderungen der An- und Abreise den Fans nicht schon ordentlich Flexibilität abverlangen, ist Düsseldorf an diesem Wochenende wieder Gastgeber der "Boot", der "größten Yacht- und Wassersportmesse der Welt".
Die Organisatoren rechnen an neun Messetagen mit 237.000 Besuchern. Da das Stadion der Fortuna direkt neben den Messehallen steht, dürften die Parkplätze im Umfeld des Stadions schnell besetzt sein. Eine frühzeitige Anreise wird den 52.000 Fußball-Fans an diesem Wochenende besonders empfohlen.
Immerhin gibt es ein finanzielles Trostpflaster für die Anhänger: Die Tickets haben im Rahmen des Projektes "Fortuna für alle" nichts gekostet.
Mannschaft reist erst am Spieltag an
Die Fußballer des Tabellenführers haben es da deutlich einfacher. Sie fliegen erst am Spieltag von Hamburg nach Düsseldorf. Im Normalfall dauert es keine Stunde bis sie auf dem Flughafen - ebenfalls in Stadionnähe - landen werden.
Trainer Hürzeler nach vier Gelben Karten gesperrt
Trainer Fabian Hürzeler wird ebenfalls aus dem Flieger steigen, sich abends im Stadion aber zurückhalten müssen. Nach vier gelben Karten ist er gesperrt, muss beim Topspiel also auf der Tribüne sitzen. "Es ist aber mehr erlaubt, als wir gedacht haben", weist der 30-Jährige auf die Regeln des DFB hin. "Der Unterschied zwischen Rot- und Gelbsperre ist groß. Ich kann vor dem Spiel bei der Mannschaft sein und auch in der Halbzeitpause", sagte Hürzeler, der alle Möglichkeiten ausschöpfen will.
In Düsseldorf wird er sich mehr denn je auf seinen erfahrenen Co-Trainer Peter Nemeth verlassen müssen. "Peter ist ein absoluter Fachmann, dem ich mehr als 100 Prozent vertraue."
Düsseldorf im Doppelpack
Das Liga-Spiel zwischen dem ungeschlagenen Tabellenersten aus Hamburg und den fünftplatzierten Düsseldorfern ist das erste von zwei Duellen zwischen beiden Clubs binnen vier Tagen. St. Pauli kann die Fortuna mit einem Sieg auf acht Punkte distanzieren.
Am Dienstag (20.45 Uhr) treffen sich beide im Viertelfinale des DFB-Pokals wieder. Dann geht es im Millerntor-Stadion um das lukrative Ticket für die Vorschlussrunde. Die Fans wird es freuen: Der Bahn-Streik soll dann vorbei sein und auch eine Messe mit dem Ausmaß der Düsseldorfer "Boot" ist nicht geplant. Nur die Eintrittskarten müssen sie bezahlen.