St. Paulis Kapitän Jackson Irvine (l.) im Zweikampf mit dem Magdeburger Leon Bell Bell © IMAGO/Claus Bergmann

Schlägt St. Paulis kontrollierte Offensive Magdeburgs Spektakel?

Stand: 27.08.2023 11:39 Uhr

Fußball-Zweitligist FC St. Pauli empfängt heute vor ausverkauftem Haus den 1. FC Magdeburg. In der vergangenen Saison gewannen die Hamburger zweimal gegen Magdeburg. Trainer Fabian Hürzeler sieht Ähnlichkeiten, wählt aber einen anderen Ansatz.

"Sicherlich irgendwie ähnlich" würden sie fußballerisch denken, sagt St. Paulis Hürzeler über sein Magdeburger Pendant Christian Titz. "Wir haben uns schon häufiger ausgetauscht. Wir telefonieren jetzt nicht wöchentlich miteinander, sprechen aber schon ab und zu miteinander", erklärte Hürzeler vor dem heutigen Zweitliga-Spiel (13.30 Uhr/im NDR Livecenter) gegen den Tabellenzweiten aus Sachsen-Anhalt.

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Die Magdeburger haben bei fast als vier Toren pro Spiel (Tordifferenz 7:4) schon wieder das Titz'sche Spektakel entfacht. Bei den Partien der Kiezkicker - bisher ebenfalls noch ungeschlagen - sind insgesamt nur drei Treffer gefallen (2:1). Trotzdem könnten sie mit einem Sieg im Topspiel am 1. FCM vorbeiziehen.

Zuletzt zwei Siege gegen Magdeburg

Als gutes Omen könnte gelten, dass die St. Paulianer in der vergangenen Saison beide Spiele gegen den Aufsteiger gewonnen haben. Das 3:0 am Millerntor feierten die Gastgeber allerdings noch unter Hürzeler-Vorgänger Timo Schultz.

Ich finde Christian Titz als Persönlichkeit und seine Spielweise sehr interessant. St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler

"Mit dem FCM kommt eine der spielstärksten Mannschaften zu uns ans Millerntor. Ich verfolge sie bereits seit Längerem", betont Hürzeler nun. "Sie haben eine hohe individuelle Qualität - Ceka, Atik, Ito und mit Schuler eine absolute Waffe vorne drin."

Der Coach will sich allerdings auf die eigenen Stärken konzentrieren. Trotz nunmehr 195 Zweitliga-Minuten ohne Tor habe sich an den Trainingsinhalten nicht viel verändert: "Irgendwann wird der Mittelfeldspieler, der Stürmer oder der Abwehrspieler wieder bei uns treffen. Wer es dann sein wird, kann ich nicht sagen. Aber irgendeiner wird es schon sein."

Die Stimmung im Team sei sehr gut. Mit Blick auf die eigenen Offensivbemühungen zuletzt fordert Hürzeler allerdings: "Wir wollen und müssen uns gegen Magdeburg aber definitiv wieder mehr Chance herausspielen."

Chancen erspielen - und diese auch nutzen

Beim 0:0 gegen Fürth zeigten die Hamburger zuletzt biederen Zweitliga-Fußball. Erst in der Schlussphase gab es gute Möglichkeiten, der vermeintliche Siegtreffer von Andreas Albers in der Nachspielzeit zählte wegen Abseits nicht. Beim 0:0 zu Hause gegen Düsseldorf lag es aber keineswegs an zu wenig Chancen, sondern vielmehr an deren Verwertung.

Kapitän Jackson Irvine, der selbst eine Reihe von Möglichkeiten beim ersten Heimspiel der Saison ausgelassen hatte, sagte danach: "Es war einer dieser Tage, wo man sagen kann, du musst halt eine der Chancen nutzen, die du hattest." Der Australier nahm sich dabei vor allem selbst in die Pflicht: "Ich hätte da mehr Gelassenheit zeigen müssen. Und wenn ich getroffen hätte, hätten wir das Spiel vermutlich gewonnen."

Gegen die so starke Offensive aus Magdeburg tun die St. Paulianer allerdings gut daran, sich nicht zu sehr auf die eigenen Angriffe zu fokussieren. Allerdings haben die bisherigen Spiele neben dem Steigerungspotenzial vorn, auch die große Stärke hinten gezeigt. Karol Mets fehlt zwar weiter rotgesperrt. Bisher war aber keine Abwehr besser als die der Männer in Braun (ein Gegentor).

Hürzeler: "Zeit, den Fans etwas zurückzugeben"

Und das ist auch eines de Erfolgsgeheimnisse Hürzelers, der zur Rückrunde der vergangenen Saison auf Schultz gefolgt war und dann mit seinem Team Rang eins der Rückrundentabelle belegt hatte. Kontrollierte Offensive ist das Stichwort - eigentlich etwas, das nicht die Sache seines Magdeburger Gegenübers Titz ist.

St. Paulis Rezept soll sich diesmal durchsetzen. Den bis dato letzten Heimsieg feierten die Hamburger am 29. April beim 2:1 gegen den späteren Absteiger Arminia Bielefeld. Vor dem zweiten Heimspiel der neuen Saison fordert Hürzeler deshalb: "Es ist an der Zeit, den Fans wieder etwas zurückzugeben - auch nach dem Support in Fürth. Wir sind absolut heiß auf das Heimspiel. Es ist immer etwas Einzigartiges, am Millerntor zu spielen."

Mögliche Aufstellungen:

FC St. Pauli: Vasilj - Wahl, Smith, Nemeth - Saliakas, Irvine, Hartel, Ritzka - Afolayan, Albers, Saad
1. FC Magdeburg: Reimann - El Hankouri, Piccini, Heber, Bell Bell - Elfadli - Condé, Hugonet - Ceka, Schuler, Atik

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Sportclub | 27.08.2023 | 22:50 Uhr

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