VfL spielt 2:2 gegen Hoffenheim - Schäfer bekennt sich klar zu Kovac
Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg hat sich am Sonntag 2:2 (0:1) von der TSG Hoffenheim getrennt. Trotz des über weite Strecken uninspirierten Remis bestätigte Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer anschließend im ARD-Interview, dass Niko Kovac Coach des VfL bleibt.
Die Frage, ob Kovac weiter als Trainer der "Wölfe" arbeiten wird, beantwortete der Ex-Profi nach dem Spiel mit einem unmissverständlichen "Ja. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie lebt, dass sie gewillt ist, Dinge umzusetzen. Dass nicht alles gelingt, das haben wir auch gesehen. Wir sind aber gewillt, das gemeinsam anzugehen, das gemeinsam zu verbessern", so Schäfer. "Er wird morgen auf dem Trainingsplatz stehen und wir werden uns so gut es geht auf Union vorbereiten, um dort drei Punkte zu holen." Es sei das Ziel, die Saison mit dem jetzigen Coach zu beenden.
Rekordeinkauf Lovro Majer hatte zuvor den Niedersachsen in der zweiten Hälfte mit zwei Treffern (58., 70./Foulelfmeter) einen Punkt gerettet. Die "Wölfe" sind aber mittlerweile seit fünf Spielen sieglos, haben nur zwei Dreier aus den vergangenen 14 Partien geholt und stehen weiter auf Platz 11 der Tabelle.
Acht Zähler Rückstand auf Platz sechs
Vom Ziel, in der kommenden Saison europäisch zu spielen, ist der VfL somit nach dem vierten Unentschieden in Folge unverändert weit entfernt. Mit jetzt 23 Punkten hat das Team auf den aktuell Tabellensechsten Eintracht Frankfurt acht Zähler Rückstand.
Doppeltorschütze Majer wertete die Partie dennoch als "Schritt nach vorne" im Vergleich zu den drei Remis zuvor. Die Mannschaft sei "viel mehr als Team aufgetreten", sagte der Kroate.
Sein Coach analysierte, dass "wir über 90 Minuten alles investiert haben für leider nur einen Punkt". Seinem Team sprach Kovac ein Kompliment aus, dass es nach zweimaligem Rückstand zurückgekommen war, "mit ein bisschen Glück hätten wir das Spiel auch auf unsere Seite ziehen können".
Schäfer über Gerüchte erbost
Vor der Begegnung hatte der 52-Jährige gesagt, dass ein Rücktritt für ihn nicht in Frage komme. Dennoch war in den vergangenen Tagen rund um den Club bereits über mögliche Nachfolger wie Stefan Kuntz, Ralph Hasenhüttl, Steffen Baumgart oder St. Paulis Fabian Hürzeler spekuliert worden. Schäfer schätzt das gar nicht.
"Ich habe sehr viel Verständnis für Kritik. Wenn man hinter den Erwartungen zurück ist, dann weht der Wind ein bisschen rauer. Damit kann ich leben. Aber wenn solche Gerüchte aufkommen, die jeglicher Grundlage entbehren, dann ist das schon eine große Respektlosigkeit den Protagonisten gegenüber", monierte der 39-Jährige.
Beier düpiert Bournauw
Gegen Hoffenheim saß Kovac jedenfalls auf der Bank und musste mit ansehen, wie sein Team kalt geduscht wurde: Umut Tohumcu schickte Maximilian Beier mit einem feinen Pass auf die linke Seite. Der 21-Jährige lief auf VfL-Verteidiger Sebastiaan Bornauw zu, ließ den Belgier mit einem einfachen Wackler ziemlich alt aussehen und traf humorlos mit links ins kurze Eck (6.).
Die Niedersachsen taten sich schwer, wurden Mitte des ersten Durchgangs aber besser und kamen dem Ausgleich mehrfach nah: Erst scheiterte VfL-Toptorschütze Jonas Wind am Pfosten (19.) und dann an TSG-Torhüter Oliver Baumann (23.), bevor Deadline-Day-Transfer Kevin Behrens in Erscheinung trat. Baumann aber vereitelte seinen Einstand nach Maß (26.).
Majer trifft zweimal zum Ausgleich
Der VfL mühte sich, war in seinen Aktionen aber meist uninspiriert. Die Kraichgauer hatten die reifere Spielanlage, beruhigten die Partie danach wieder mit langen Ballstafetten und gingen mit einer verdienten Führung in die Pause.
An diesem grundlegenden Bild änderte sich zu Beginn des zweiten Abschnitts zunächst wenig. Dann aber überschlugen sich die Ereignisse: Erst traf der kurz zuvor eingewechselte Majer nach Ablage von Behrens mit einem herrlichen Schlenzer (58.). Nur acht Minuten später allerdings lagen die "Wölfe" zum zweiten Mal zurück. Die TSG eroberte nach einem zu ungenauen Pass von VfL-Torwart Koen Casteels den Ball, Grischa Prömel traf (66.).
Die Wolfsburger zeigten sich wehrhaft und glichen ein zweites Mal aus: Stanley Nsoki schubste Majer, der den fälligen Strafstoß souverän verwandelte (70.). Zu mehr reichte es aber nicht für den VfL, der jedoch immerhin Charakter zeigte.