Werder Bremen bei Mainz 05: "Angespannt, aber fokussiert"
Noch hat Fußball-Bundesligist Werder Bremen neun Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang. Vor dem Gastspiel beim 1. FSV Mainz 05 werden jedoch Erinnerungen wach an 2021, als trotz eines vermeintlich komfortablen Polsters der Gang in die Zweite Liga folgte.
Vor zwei Jahren gingen die Bremer mit sieben Zählern Vorsprung auf Platz 16 in die letzten acht Partien der Saison. Sieben Niederlagen und ein Remis später war Werder als Tabellenvorletzter abgestiegen. Entsprechend ist die Stimmung vor der Partie bei den Rheinhessen, die am Sonnabend um 15.30 Uhr (im NDR Livecenter) angepfiffen wird, zwar angespannt, aber auch "fokussiert", wie Kapitän Marco Friedl sagte.
Aktuell sind die Norddeutschen seit vier Spielen sieglos. Parallelen zur Abstiegssaison würden dennoch nicht gezogen, versicherte der 25 Jahre alte Österreicher: "Es ist jetzt keiner in der Kabine, der da sitzt und denkt: 'Scheiße, jetzt haben wir wieder die gleiche Situation wie vor zwei Jahren.'" Gleichwohl weiß auch Friedl, dass der Trend nach vier sieglosen Spielen in Folge gegen die Grün-Weißen spricht. "Wir müssen dieses Quäntchen Glück, das wir in der Hinrunde hatten, provozieren, damit es wieder kommt."
Werner: "Die Ernte einfahren"
Dass etwas verändert werden muss, weiß auch Ole Werner. Der Werder-Coach will aber gleichzeitig nicht völlig schwarzmalen: "Nach dem Winter hatten wir zwei wirklich schlechte Spiele, ansonsten waren wir mindestens auf Augenhöhe", sagte der 34-Jährige am Gründonnerstag, räumte allerdings auch ein: "Die Spiele wurden dennoch nicht gewonnen. Das ist etwas, womit man umgehen muss, wo man dann auch Kraft braucht, um sich als Gruppe aufzurichten."
"Sorgen muss man sich immer machen, wenn man Dinge nicht selbst in der Hand hat. Wir haben aber alle Dinge selbst in der Hand." Werder-Trainer Ole Werner
Es gelte jetzt, die richtige Mischung zu finden: "Wir fahren die ganze Zeit gut damit, Schwächen zu sehen, anzusprechen und daran zu arbeiten. Dennoch dürfen wir die Schwerpunkte nicht komplett ändern." Die bislang 31 gesammelten Punkte seien eine "gute Grundlage, um damit die sportliche Ernte einzufahren".
Pieper fällt verletzt aus
Ändern muss der Trainer allerdings auf jeden Fall seine Defensivaufstellung. Amos Pieper fällt wegen Sprunggelenksproblemen aus, für ihn rückt aller Voraussicht nach Milos Veljkovic in die Dreierkette.
Werner ist dennoch zuversichtlich, dass der Befreiungsschlag gelingt: "Jetzt ist die entscheidende Phase der Saison. Wir müssen die spielentscheidenden Momente wieder auf unsere Seite bringen", erklärte der Werder-Coach.
Serientäter im positiven Sinne sind die Mainzer. Das Team von Trainer Bo Svensson, das zum Jahreswechsel in der Tabelle noch hinter Werder lag, ist seit sieben Partien ungeschlagen und hat 40 Zähler auf dem Konto. Unter anderem wurden Hoffenheim, Mönchengladbach, Leverkusen und Augsburg bezwungen - Werder holte gegen diese vier Teams lediglich einen Punkt.
Mögliche Aufstellungen:
Mainz: Zentner - Fernandes, Bell, Hanche-Olsen - Widmer, Barreiro, Kohr, Caci - Stach, Ingvartsen - Ajorque
Bremen: Pavlenka - Veljkovic, Pieper, Stark, Friedl - Weiser, Groß, Jung - Bittencourt, Stage - Füllkrug, Ducksch