Zwei-Minuten-Schlaf: Werder Bremen verliert gegen Hoffenheim
Eine schläfrige Phase zu Beginn der zweiten Hälfte führte für den Fußball-Bundesligisten Werder Bremen zu einem 1:2 (0:0) gegen die TSG Hoffenheim. Die Gegentore nach ähnlichem Muster fielen innerhalb von zwei Minuten.
Als um 19.26 Uhr der Schlusspfiff ertönte, war allen Bremern klar, woran es gelegen hatte. Es fehlte an Konzentration und Wachsamkeit zwischen der 50. und 52. Minute - in dem Zeitraum fielen die Tore der TSG. Die anschließende Aufholjagd glückte dem Team von Trainer Ole Werner nicht. So kassierte Werder am 26. Spieltag die achte Heimniederlage, steht aber trotzdem in der Tabelle weiterhin auf Rang elf.
Werner wollte von einem Heimkomplex nichts wissen. "Wir fühlen uns zu Hause genauso wohl wie auswärts - mindestens. Die Unterstützung hier trägt uns. Insofern ist es nicht unser Thema. Wir müssen das, was auf dem Platz passiert, verbessern, um auch hier Spiele zu gewinnen", sagte er dem NDR.
Werder-Stürmer Ducksch scheitert an Baumann
Die Gäste aus dem Kraichgau waren in der ersten knappen halben Stunde das gefährlichere Team. Zweimal war es aus Sicht der Norddeutschen bedrohlich. In der 13. Minute blockte Bremens Marco Friedl einen Schuss von Ihlas Bebou (13.), und nach scharfer Hereingabe von Finn Ole Becker war Werder-Keeper Jiri Pavlenka vor dem herannahenden Bebou zur Stelle (25.).
Diese Szene schien für die Grün-Weißen wie ein Weckruf gewesen zu sein. Danach wurden sie mutiger und kamen auch dank einer schönen Ballstafette zu einer sehr guten Gelegenheit. Über Romano Schmid und Mitchell Weiser gelangte der Ball zu Marvin Ducksch, der fast vom Elfmeterpunkt aus sofort abzog und TSG-Schlussmann Oliver Baumann zu einer Glanztat zwang (32.). Danach passierte vor den Toren wenig, so ging es mit dem torlosen Remis in die Pause.
Bremen zweimal schläfrig - schon steht es 0:2
Eine mehrminütige Phase der Passivität und der Unordnung in der Defensive kam die Hanseaten schon bald nach Wiederanpfiff teuer zu stehen. In der 50. Minute stand nach Flanke von Angelino von der linken Außenbahn Andrej Kramaric im Strafraumzentrum viel zu frei - der kroatische Nationalspieler köpfte unbedrängt zum 1:0 ein. Zwei Minuten später spiegelverkehrt das gleiche Muster. Dieses Mal flankte Pavel Kaderabek von der rechten Seite in die Mitte, wo Christoph Baumgartner vor Weiser ungestört einnickte - Bremen lag 0:2 hinten (52.).
"Joker" Pieper bringt Werder heran
Werder drängte nach gut einer Stunde mit Macht, wollte es erzwingen. Der erste Schritt dazu gelang in der 76. Minute durch einen Mann, der erst wenige Sekunden zuvor von Werner in die Partie genommen worden war: Amos Pieper. Der "Joker" köpfte zum 1:2 ein. Die Norddeutschen hielten den Druck aufrecht und hatten durch Maximilian Philipp eine Top-Chance zum Ausgleich. Der Offensivspieler traf mit seinem fulminanten Distanzschuss aber nur die Torbefestigung (85.).
VAR nimmt Strafstoß für Werder zurück
Noch knapper war es in der zweiten Minute der Nachspielzeit: Nach feiner Vorarbeit des ebenfalls eingewechselten Eren Dinkci traf Philipp aus kurzer Distanz den Pfosten. Es sollte einfach nicht sein mit dem zweiten Tor für die Bremer. Das zeigte sich auch wenig später. Zunächst brandete Jubel auf, als Schiedsrichter Sascha Stegemann auf Handelfmeter durch Ozan Kabak entschied. Aber die Ernüchterung folgte auf dem Fuß: Der VAR meldete sich wegen einer Abseitsstellung von Weiser vor dem Schuss von Leonardo Bittencourt. Kein Strafstoß! Kurz darauf war Schluss.