Werders Hoffnung auf "außergewöhnliche Dinge" im Pokal
Werder Bremen tritt heute in der ersten Runde des DFB-Pokals bei Energie Cottbus an. Nur Bayern München hat den Cup häufiger gewonnen als die Grün-Weißen. Werder hat aber auch ein ganz besonderes Talent, sich im Pokal zu blamieren.
Für Trainer Ole Werner ist die Sache klar: DFB-Pokal, "das ist eine Chance, außergewöhnliche Dinge als Verein und als Mannschaft zu erleben". In Bremen wissen sie das genau. Sechsmal haben die Hanseaten in ihrer Historie den Pokal schon nach oben gereckt. Legendäre Europapokalabende haben sie in Bremen auch schon viele erlebt.
Mit Trainer Ole Werner fällt die Bilanz allerdings bescheiden aus: In seiner Debüt-Saison 2021/2022 war Werder bereits in der ersten Runde gescheitert, als er von Markus Anfang übernahm. Im folgenden Jahr war in der zweiten Runde Schluss, im vergangenen Jahr war dann wieder in Runde eins Endstation.
Gutes Omen aber vielleicht vor dem Erstrunden-Spiel bei Drittliga-Aufsteiger Energie Cottbus heute Abend (18 Uhr, im NDR Livecenter): Eben jener einzige Pokalerfolg unter Werner war 2022 ein 2:1-Sieg - in Cottbus.
Werder als Erstligist schon 13-mal in Runde eins raus
Satte 13-mal sind die Grün-Weißen als Erstligist bereits in der ersten Pokal-Runde gescheitert. Damit führen die Bremer dieses Negativranking an - übrigens vor dem HSV. Der große Nordrivale kann in diesem Vergleich allerdings bekanntlich schon seit sechs Jahren nicht mehr nachlegen.
Sportlich waren das Blamagen. "Für einen Verein wie Werder Bremen", wie Werner weiß, spielt allerdings auch der finanzielle Aspekt im Pokal eine Rolle. 209.453 Euro bekommen alle Clubs in der ersten Runde. Mit jedem Weiterkommen verdoppelt sich die Prämie nahezu, im Viertelfinale kämen 1.675.625 Euro zusammen.
Bis dato letztmals so weit gekommen ist Werder in der Saison 2020/2021. Noch unter Florian Kohfeldt war erst im Halbfinale Schluss, das RB Leipzig mit 2:1 nach Verlängerung an der Weser gewann. Seit 2010 standen die Bremer, die 2009 ihren sechsten Triumph gefeiert hatten, nicht mehr im Endspiel.
"Nicht schon wieder eine frühe Rote Karte..."
"Uns würde es schon helfen, wenn wir nicht wieder so früh eine Rote Karte bekommen", sagte Werner mit Blick auf das 2:3 bei Drittligist Viktoria Köln vor einem Jahr. Seinerzeit war Amos Pieper in der elften Minute nach einer Notbremse vom Platz geflogen. Das allein war aber nicht der Grund für das Aus: Schließlich führte der Favorit trotz Unterzahl mit 1:0 und 2:1.
"Selbstbewusst" und "mit dem klaren Ziel, eine Runde weiterzukommen" reise das Team nach Cottbus, kündigte Werner an. Dass die Brandenburger längst in die neue Saison gestartet sind, "dürfe keine Ausrede sein". Ohnehin hat die Mannschaft von Claus-Dieter Wollitz ihre beiden ersten Spiele nach dem Aufstieg verloren.
Werner hat sich die aktuellen Energie-Spiele, aber auch das Kräftemessen von vor zwei Jahren noch einmal angesehen. Die Konzentration soll aber vor allem dem aktuellen Spiel in Cottbus gelten. Schließlich könnte dieses Duell die Grundlage dafür sein, mit den Bremern endlich selbst für "außergewöhnliche Dinge" im Pokal zu sorgen.
Kownacki vor Abschied aus Bremen
Nicht zum Werder-Kader zählt Dawid Kownacki. Der polnische Stürmer steht nach einem höchst unbefriedigenden Jahr schon wieder vor dem Abschied aus Bremen und befinde sich "in Gesprächen über einen Wechsel zu einem anderen Club", so die Hanseaten. In 22 Bundesliga-Einsätzen für Werder kam der 27-Jährige auf keinen einzigen Scorerpunkt.