VfL Wolfsburg holt ein Remis bei Eintracht Frankfurt
Der VfL Wolfsburg hat erneut seine Auswärtsstärke in der Fußball-Bundesliga gezeigt. Beim Tabellendritten Eintracht Frankfurt holten die Niedersachsen am Sonntag ein 1:1 (0:0). Dabei wäre für die "Wölfe" sogar mehr drin gewesen.
Denn bis in die Schlussphase führte das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl dank eines Treffers von Mohammed Amoura - und das durchaus verdient. Defensiv standen die Wolfsburger gut, entzauberten mit viel Leidenschaft den Frankfurter Kombinationsfußball. Erst gegen Ende, als die Eintracht noch einmal alles nach vorne warf, reichte eine Unachtsamkeit, um den Dreier aus der Hand zu geben.
VfL-Kapitän Maximilian Arnold tat sich nach der Partie ein bisschen schwer, das Ergebnis einzuordnen: "Frankfurt hat am Ende doch einiges entfacht und wir haben es nicht verstanden, mal Ruhe reinzubringen. Wir nehmen den Punkt mit, mal sehen, was er am Ende noch wert ist."
Dennoch ist der VfL mit nunmehr 17 Zählern in der Fremde das drittbeste Auswärtsteam der Liga - hinter dem FC Bayern und Leverkusen. In der Tabelle fielen die "Wölfe" auf den zehnten Platz zurück - ein Sieg hätte Rang sechs bedeutet. Am kommenden Sonnabend (15.30 Uhr, NDR Livecenter) ist Meister Bayer Leverkusen zu Gast am Mittellandkanal.
Wolfsburg hat die Eintracht im Griff
Die Wolfsburger versuchten es zunächst meist mit langen Bällen in die Spitze - dem setzten die Frankfurter ein feines Kombinationsspiel entgegen. So gab es früh erste gute Torchancen: Wolfsburgs Joakim Maehle drosch freistehend über das Gehäuse, auf der Gegenseite scheiterte Ansgar Knauff an VfL-Keeper Kamil Grabara (7.).
Mit zunehmender Spieldauer bekamen die "Wölfe" die Partie mehr und mehr in den Griff. Die Eintracht wurde schlampiger im Spielaufbau, für Torgefahr sorgte nur noch der VfL: Amouras Schuss war kein Problem für SGE-Torhüter Kevin Trapp (30.), kurz darauf hatte Mattias Svanberg das 1:0 auf dem Fuß, stolperte den Ball aber aus knapp 13 Metern mehr in Richtung Tor, als dass er schoss, sodass Trapp erneut keine Mühe hatte (33.).
Frankfurts Tuta patzt, Wolfsburg führt
Kurz nach Wiederbeginn gingen die Gäste dann auch folgerichtig in Führung. Erneut war es ein langer Ball, den Wind per Kopf in Richtung Elfmeterpunkt verlängerte - dort verschätzte sich Tuta, Amoura lief um seinen Gegenspieler herum und überwand Trapp aus kurzer Distanz (50.) - offiziell wird der Treffer jedoch als Eigentor gewertet. Beinahe wäre der Eintracht kurz darauf der Ausgleich gelungen, doch Grabara parierte den Kopfball von Arthur Theate (55.).
Grabara verletzt, Bundesliga-Debüt für Müller
Wenig später saß der Pole plötzlich mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden - er hatte sich offenbar bei einem Abstoß am Oberschenkel verletzt. Für ihn kam Marius Müller in die Partie. Der 31-Jährige, der im Sommer von Schalke 04 gekommen war, feierte damit sein Bundesliga-Debüt (66.).
Uzun gleicht per Kopf aus
Die Hausherren drängten nun mit Macht auf den Ausgleich und hatten Pech, als Hugo Ekitiké nach einem schönen Dribbling aus spitzem Winkel nur das Lattenkreuz traf (77.). Die Wolfsburger sahen sich mehr und mehr in die Defensive gedrängt. In der war nun auch Neuzugang Mads Roerslev gefordert, der Offensivmann Tiago Tomas ersetzte.
Am Gegentor war der Däne jedoch nicht beteiligt: Jean-Matteo Bahoya flankte von der linken Seite, Can Uzun traf - von Maehle nur unzureichend bedrängt - per Kopf zum 1:1 (82.). Fünf Minuten später setzte Uzun den Ball per Dropkick knapp drüber, auch in der Nachspielzeit verfehlte der SGE-Angreifer das Gehäuse (90.+3). Aber auch die Wolfsburger hatten noch eine Gelegenheit: Der eingewechselte Lukas Nmecha vertändelte allerdings nach einem Konter (88.). So blieb es bei der letztlich gerechten Punkteteilung, die sich die Frankfurter dank einer starken Schlussphase verdient hatten.