VfL Osnabrück will mit "langfristigem Plan" aus dem Tabellenkeller
Der VfL Osnabrück ist nach der Aufstiegs-Euphorie hart auf dem Boden der 2. Liga aufgeschlagen. Die Lila-Weißen gehen als Tabellenletzter in die anstehende Länderspielpause - und hadern mit sich selbst.
Nach dem 0:1 gegen Mit-Aufsteiger Elversberg blickte man bei den Niedersachsen in enttäuschte und auch etwas ratlose Gesichter. "Das werden harte Wochen, aber das wussten wir", zeigte sich Trainer Tobias Schweinsteiger von der derzeitigen Entwicklung nicht überrascht. "Klar würden wir uns wünschen, wir wären Fünfter. Aber es war davon auszugehen, dass wir bis zum Ende unten mitspielen." Doch dass sein Club direkt zu Saisonbeginn die "Rote Laterne" trägt, dürfte den Übungsleiter schon überraschen.
Keine Zielstrebigkeit und fehlende Konsequenz
Ein Grund dafür: Die schwache Offensive. Gegen Elversberg rannten die Osnabrücker ein ums andere Mal an, ließen jedoch die nötige Zielstrebigkeit und Konsequenz vermissen. Okyere Wriedt, Erik Engelhardt, Christian Conteh und John Verhoek hatten alle ihre Möglichkeiten und spielerisch auch gute Ansätze, dennoch reichte es gegen die kompakten Saarländer nicht zum Torerfolg.
Und auch nicht zu einem Punkt, geschweige denn einem Sieg. "Wir verpassen es immer, entschlossen nach vorne zu sein. Und hinten fangen wir uns dann immer eins", sagte Maximilian Thalhammer. Nach fünf Partien warten die Lila-Weißen immer noch auf den ersten Dreier der Spielzeit.
Schweinsteiger: In der Ruhe liegt die Kraft
"Was soll ich den Jungs vorwerfen? Wir sind letzte Saison zur Winterpause in der 3. Liga auf Platz zehn rumgedümpelt, haben uns danach in dem Jahr entwickelt. Jetzt hatten wir noch einen Umbruch, der deutlich größer war als beispielsweise in Elversberg und wir müssen uns immer noch aneinander gewöhnen", ließ Schweinsteiger durchblicken. "Wir verfolgen einen langfristigen Plan und sind auch nicht weit weg von der Musik. Wir sind in jedem Spiel auf Augenhöhe."
Grundsätzlich ist der VfL-Trainer auch zufrieden mit der Zusammenstellung seines Kaders: "Wir kommen gut miteinander aus", lobte der 41-Jährige die Stimmung im Team. Um anschließend aber Wasser in den Wein zu schütten und die Probleme im Spiel des VfL klar zu benennen: "Wir betreiben riesigen Aufwand, die Jungs arbeiten hart und belohnen sich nicht."
Viel Arbeit und knackiges Programm nach der Pause
Mit nur einem Zähler auf dem Konto und bereits zehn Gegentreffern nach fünf Partien zahlten die Niedersachen bisher reichlich Lehrgeld. "Wir brauchen für die 2. Liga diese Dreckigkeit", monierte Schweinsteiger und kündigte an, in der Länderspielpause hart mit der Mannschaft an den bisherigen Schwachstellen arbeiten zu wollen.
Denn die Aufgaben werden für den Liga-Neuling nicht einfacher. Am 17. September wartet mit Hannover 96 ein schweres Auswärtsspiel gegen einen Nord-Rivalen im sportlichen Aufwind auf die Lila-Weißen, am 22. September empfangen die Niedersachsen an der Bremer Brücke den Ligaprimus HSV. "Wir hoffen, dass wir in zwei Wochen wieder auf Augenhöhe sind und den Schalter in unsere Richtung drücken können", gab Schweinsteiger seinen Profis für die anstehenden Tage noch mit auf den Weg.