VfL Osnabrück und Eintracht Braunschweig: Jäger und Gejagte
Spannender geht es kaum: Im Keller der Zweiten Liga trennt Eintracht Braunschweig und den VfL Osnabrück nur ein Punkt. Rettung, Relegation oder direkter Abstieg - für die beiden niedersächsischen Clubs ist alles noch möglich.
Sowohl der Tabellen-16. Braunschweig als auch der Vorletzte Osnabrück sendeten am Wochenende ein Lebenszeichen. Die "Löwen" punkteten überraschend beim Aufstiegs-Aspiranten Düsseldorf, die Lila-Weißen gewannen beim Liga-Schlusslicht Würzburg. "Wir müssen einfach die Nerven behalten, zufrieden sein mit dem Punkt und die Konkurrenz beobachten", sagte Eintracht-Sportdirektor Peter Vollmann dem NDR. Erfreut dürfte er dabei am Sonntag die Niederlage des SV Sandhausen in Heidenheim zur Kenntnis genommen haben. Der SVS hat als Tabellen-15. gegenüber den punktgleichen Braunschweigern nur noch eine um fünf Treffer bessere Tordifferenz, der Abstand zu Osnabrück beträgt einen Zähler und vier Tore.
Feldhoff: "Da sein, wenn die Tür sich öffnet"
Auch wenn Osnabrück auf Patzer der Konkurrenz angewiesen ist, herrscht an der Bremer Brücke Zuversicht. "Die Situation hat sich für uns verbessert. Es liegt zwar nach wie vor nicht in unserer Hand, aber wir wollen da sein, wenn sich die Tür öffnet", sagte VfL-Coach Markus Feldhoff.
"Wir sind emotional in der Situation des Jägers. Die sind ja meistens bewaffnet. Die, die davonlaufen, sind weniger bewaffnet. Vielleicht ist das ein Bild, das uns hilft." VfL-Geschäftsführer Benjamin Schmedes
Als Nachfolger des geschassten Marco Grote holte der 46-Jährige zwar nur acht Punkte aus neun Partien, Geschäftsführer Benjamin Schmedes erläuterte im NDR, warum der Trainerwechsel dennoch richtig war: "Er hat mit einem hohen Maß an Klarheit dafür gesorgt, dass Hierarchien wieder hergestellt sind. Und er hat der Mannschaft den Glauben an die eigene Qualität vermittelt." Der Kopf sei jetzt ganz entscheidend, so Schmedes: "In den letzten 180 Minuten der Saison spielt es eine Rolle, wie man selbst mit der Situation umgeht."
Vollmann: "Wir haben uns stabilisiert"
Das weiß auch Braunschweigs Vollmann, der seine Mannschaft psychologisch im Vorteil sieht: Während Osnabrück einen beispiellosen Absturz in der Tabelle hinlegte - Mitte Dezember waren die Lila-Weißen noch Fünfter - , ist die Eintracht nie höher als Rang 14 platziert gewesen: "Wir kämpfen seit dem ersten Spieltag ums sportliche Überleben und haben uns jetzt stabilisiert", erklärte Vollmann, der im Gegensatz zum VfL an Trainer Daniel Meyer festgehalten hat.
Eine Entscheidung, die offenbar richtig war: Die "Löwen" überzeugten in Düsseldorf vor allem kämpferisch und kamen gleich zweimal nach Rückstand zurück. "Nach den letzten beiden Niederlagen standen wir ziemlich unter Druck. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, die heute eine Reaktion gezeigt hat", sagte der BTSV-Coach.
Beide Clubs spielen noch gegen den HSV
Nun steht für die Blau-Gelben am kommenden Sonntag das Heimspiel gegen die bereits als Absteiger feststehenden Würzburger an, Osnabrück tritt im eigenen Stadion gegen den HSV an. Bei den Hamburgern gastieren die Braunschweiger am letzten Spieltag, der VfL reist nach Aue. Auf dem Papier sieht das Restprogramm einen Tick leichter für Braunschweig aus, entscheidend sei aber laut Vollmann nur eine Sache: "In dieser Phase darf keiner mehr richtig große Fehler machen."