VfL Osnabrück trennt sich von Trainer Koschinat
Drittligist VfL Osnabrück hat auf die anhaltende sportliche Talfahrt reagiert und Trainer Uwe Koschinat freigestellt. Nach dem Abstieg aus der Zweiten Liga läuft es auch eine Etage tiefer nicht besser.
Lediglich fünf Punkte aus den ersten sechs Spielen schlagen zu Buche. Am Sonnabend verloren die Lila-Weißen bei den bis dahin sieglosen Mannheimern mit 2:3 und rutschten in der Tabelle noch weiter ab.
"Wir haben die Entwicklung in den letzten Wochen sehr genau und ergebnisunabhängig beobachtet. Deshalb fließt nicht allein das Ergebnis aus Mannheim in die Bewertung ein", erklärte VfL- Sportgeschäftsführer Philipp Kaufmann am Sonntagvormittag, fügte aber hinzu: "Letztlich sind wir nicht mehr der vollen Überzeugung, in der aktuellen personellen Konstellation mit Uwe Koschinat als Cheftrainer in die Erfolgsspur zurückkehren zu können."
Koschinat: "Das entspricht nicht meinem Anspruch"
Der 53 Jahre alte Fußball-Lehrer, der trotz des Abstiegs in der vergangenen Zweitliga-Rückrunde noch "eine deutliche Trendwende" gesehen hatte, haderte mit den jüngsten Ergebnissen: "Leider konnten wir das nicht in die 3. Liga transportieren. Mit fünf Punkten aus sechs Spielen und vor allem den Auftritten in den Heimspielen an der Brücke kann ich selbst nicht zufrieden sein, das entspricht auch nicht meinem eigenen Anspruch. Dafür übernehme ich die Verantwortung."
Laut Kaufmann ist es "uns in den vergangenen Wochen nicht gelungen, eine kontinuierliche Entwicklung und Konstanz voranzutreiben". Er würdigte aber zugleich den Einsatz von Koschinat, der "das Amt des Cheftrainers in einer schweren Lage im vergangenen Jahr übernommen und die Leistungen zunächst stabilisiert" habe.
Bitterer Spielverlauf in Mannheim
Dabei hatte es im Mannheimer Carl-Benz-Stadion zunächst so ausgesehen, als könnten die Osnabrücker endlich auf der Schussfahrt wenden. Nach 0:2-Rückstand drehten Joel Zwarts und Lars Kehl mit ihren Toren die Partie. Doch die 2:1-Führung aus der 55. Minute gab den Niedersachsen keine Sicherheit. Waldhof glich wieder aus und in der zweiten Minute der Nachspielzeit traf Terrence Boyd den VfL ins Mark.
Wie der VfL mitteilte, wurde der Trainer bereits am Samstagabend in einem persönlichen Gespräch über die Entscheidung informiert. Am Tag darauf informierte Kaufmann dann auch das Funktionsteam und die Mannschaft.
Koschinats Lücke wird zunächst intern geschlossen: Die Co-Trainer Tim Danneberg und Maniyel Nergiz übernehmen interimsweise die Leitung der Mannschaft und bereiten diese auf das schon am Dienstag anstehende Spiel gegen Energie Cottbus (19 Uhr/im NDR Livecenter) vor.