VfL-Frauen legen mit Sieg in Duisburg im Titelrennen vor
Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg sind zumindest vorübergehend wieder an die Bundesliga-Tabellenspitze geklettert. Mit einem 3:0 (1:0)-Sieg beim MSV Duisburg legten die "Wölfinnen" im Kampf um die Meisterschaft vor.
In einem sehr einseitigem Spiel vor 1.222 Zuschauenden in der großen Arena des MSV schoss sich Wolfsburg warm für das Halbfinal-Hinspiel der Champions League am Sonntag (15.30 Uhr) gegen den Arsenal WFC. Wegen des Europapokalspiels hatte die Mannschaft von Trainer Tommy Stroot am 18. Spieltag die Chance vorzulegen - und nutze sie durch Tore von Dominique Janssen (16./Foulelfmeter), Pauline Bremer (68.) und Tabea Waßmuth(82.). Titelkonkurrent Bayern München würde mit einem Sieg gegen Freiburg am Sonnabend (13 Uhr) in der Tabelle wieder vorbeiziehen.
Stroot schonte in Duisburg gleich fünf Stammspielerinnen. Lena Oberdorf, Lynn Wilms und Sveindis Jonsdottir nahmen zunächst auf der Bank Platz. Torhüterin Merle Frohms und Kapitänin Svenja Huth standen wie die angeschlagene Alexandra Popp gar nicht erst im Kader.
MSV-Torhüterin Mahmutovic stellt sich VfL entgegen
Trotzdem verlief das Spiel vom Anpfiff weg nur in eine Richtung - auf das Duisburger Tor zu. Aber zunächst fehlten den Wolfsburgerinnen noch Ideen und Genauigkeit. In der 13. Minute zwang Waßmuth Ena Mahmutovic mit dem Kopf zu einer Glanzparade. Und auch wenn der Treffer wegen Abseits nicht gezählt hätte, zeigte die erst 19 Jahre alte Keeperin, warum sie Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg auch schon für die Nationalmannschaft nominiert hat.
Slapstick: Duisburg schenkt Wolfsburg die Führung
Zwei Minuten später zog Rebecka Blomqvist eine Ecke direkt aufs Tor - Mahmutovic ließ sich nicht überlisten. Doch weitere zwei Zeigerumdrehungen später war es passiert. Die halbe Duisburger Mannschaft glänzte nach einem Befreiungsschlag von Kathi Hendrich, der durch die Hälfte der Gastgeberinnen hoppelte, durch Passivität. Gloria Adigo stolperte den Ball vor dem eigenen Strafraum dann auch noch in den Lauf von Rebecka Blomqvist und Brooke Denesik brachte die Schwedin zu Fall.
Aber war die Szene wirklich im Strafraum? Zumindest Schiedsrichterin Naemi Breier war sich ganz sicher: Elfmeter Wolfsburg - Tor Janssen, 1:0 für den VfL (16.).
Chancenwucher statt Kantersieg
Waßmuth (18.) und Blomqvist (22.) hätten schnell nachlegen können, schossen aber drüber. Jill Roord scheiterte mit zwei Distanzschüssen (23./29.). Und selbst Torjägerin Ewa Pajor wusste mit zwei Hochkarätern nichts anzufangen (31./43.). Zur Pause waren es acht Ecken - ohne Ertrag. Und nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst nichts: Keine drei Minuten waren gespielt, da traf Roord den Pfosten.
Zwar witterten die Duisbugerinnen in der Folge ob des Chancenwuchers Morgenluft. Ihnen fehlten aber schlicht die Mittel, das Tor von Frohms-Vertreterin Lisa Weiß wirklich in Gefahr zu bringen. Einzig wegen des knappen Ergebnisses - Mahmutovic lenkte einen Pajor-Kopfball noch an die Latte (61.) - blieb ein wenig (Rest-)Spannung.
Doch in der 68. Minute war es auch damit vorbei: Die kurz zuvor für Pajor eingewechselte Bremer traf nach einem tollen Sololauf von Jule Brand zum 2:0. Und nachdem Waßmuth (77.) und die eingewechselte Jonsdottir (80.) noch Großchancen liegen gelassen hatten, fiel dann auch noch das 3:0. Waßmuth belohnte sich nach einer Blomqvist-Ecke mit ihrem sechsten Saisontor für eine gute Leistung - und lässt ihr Team mit Selbstbewusstsein in das Spiel gegen Arsenal gehen.