VfL-Frauen: Glanzlos ins Achtelfinale
Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben zum fünften Mal in Folge das Achtelfinale der Champions League erreicht. Die Mannschaft von Trainer Ralf Kellermann kam im Rückspiel gegen den englischen Topclub Chelsea LFC zu einem 1:1 (0:1). Die erste Partie an der Stamford Bridge hatte der VfL mit 3:0 für sich entschieden. Es war ein glanzloser Erfolg des DFB-Pokalsiegers, der sich im weiteren Verlauf des Wettbewerbs aber sicherlich noch steigern wird. "Wir sind froh, dass wir den dicken Brocken Chelsea aus dem Weg räumen konnten", sagte Kellermann. Die Achtelfinals werden am kommenden Montag ausgelost und am 9./10. sowie am 16./17. November ausgespielt.
Rückpass leitet Rückstand ein
Mit Blick auf den deutlichen Hinspielsieg des VfL war klar, dass die Londonerinnen möglichst schnell in Führung gehen mussten, um überhaupt noch eine Chance auf das Weiterkommen zu haben. Allerdings hatten die Wolfsburgerinnen die erste gute Tormöglichkeit des Abends. Die "Fußballerin des Jahres" Alexandra Popp spielte in der sechsten Minute ihre Stärke in der Luft aus, schraubte sich hoch, köpfte aber über den Chelsea-Kasten. Die Gastgeberinnen dominierten das Geschehen, ohne sich in der ersten halben Stunde weitere Chancen zu erspielen. Ab und zu ließen sich die "Wölfinnen" zurückfallen und den Gegner etwas kommen, Chelsea mangelte es allerdings an Kreativität und spielerischer Klasse. "Kopfballungeheuer" Popp sorgte dann erneut für Torgefahr, ihr Versuch in der 37. Minute landete aber in den Händen von Chelsea-Torfrau Hedvig Lindahl. Dann mussten sich die Zuschauer kneifen, denn der VfL kassierte aus dem Nichts das 0:1: Isabel Kerschowski spielte einen katastrophalen Rückpass, Chelsea-Stürmerin Eniola Aluko schnappte sich den Ball und schloss ins lange Eck ab (43.) - Rückstand zur Pause.
Gunnarsdottir macht alles klar
"Pechvogel" Kerschowski blieb in der Kabine, für die deutsche Nationalspielerin kam die Belgierin Tessa Wullaert in die Partie. Die Wolfsburgerinnen taten sich schwer mit den Londonerinnen, die äußerst robust in die Zweikämpfe gingen und ihre Führung in der Anfangsphase der zweiten Hälfte behaupten konnten. Ein "gefährliches Spiel" für den VfL, der in der 67. Minute fast das 0:2 kassiert hätte, als der sehenswerte Distanzschuss von Keren Carney an das Lattenkreuz knallte. Trainer Kellermann reagierte und wechselte die erfolgreichste Stürmerin (49 Tore) der Champions-Leage-Geschichte ein: Anja Mittag ersetzte Caroline Hansen. Für den entscheidenden Treffer in diesem deutsch-englischen Duell sorgte aber eine Isländerin: Sara Gunnarsdottir veredelte eine Hereingabe von Anna Blässe und jagte den Ball zum 1:1 unter die Latte (80.). Die Spannung aus der Partie war damit raus, in der Schlussphase hatten Popp und Zsanett Jakabfi sogar noch den Sieg auf dem Fuß.