VfL-Frauen: 0:4 als Wachmacher für DFB-Pokal und Champions League
Da waren es nur noch zwei ... Nach dem 0:4 in Frankfurt sind die Chancen der Fußballerinnen des VfL Wolfsburg auf die Titelverteidigung in der Bundesliga nur noch gering. Aber es warten noch der DFB-Pokal und die Champions League auf die "Wölfinnen".
Alexandra Popp war mächtig sauer. "Es hat vorne und hinten nicht gepasst. Zu spät, zu schläfrig - das darf uns in so einer Phase einfach nicht passieren", schimpfte die Stürmerin im NDR Interview und schob hinterher: "Dementsprechend bin ich auch geladen." Gerade hatte sich ihr VfL mit dem 0:4 bei Eintracht Frankfurt aus dem Meisterschafts-Zweikampf mit dem FC Bayern verabschiedet.
Vier Punkte Rückstand bei noch zwei ausstehenden Spielen haben die "Wölfinnen" nun auf die Münchnerinnen: "Normalerweise bin ich ein Optimist, aber wenn man das Restprogramm sieht, wird es jetzt noch schwieriger als schwierig", so Popp.
Der FCB muss noch nach Leverkusen und hat dann am letzten Spieltag Absteiger Turbine Potsdam zu Gast - kaum vorstellbar, dass der benötigte eine Sieg in diesen beiden Spielen nicht gelingt. Die VfL-Frauen spielen erst in Meppen und empfangen dann den SC Freiburg.
Freiburg wartet im Pokalfinale
Gegen das Team aus dem Breisgau können die Wolfsburgerinnen aber schon am Donnerstag (16.45 Uhr, live im Ersten) im Finale um den DFB-Pokal Wiedergutmachung leisten. Möglicherweise kam die deftige Pleite in Frankfurt zur rechten Zeit: "Einen besseren Wachmacher kann man nicht kriegen", erklärte Popp.
Trainer Tommy Stroot kündigte eine harte Analyse an: "Wir haben das Spitzenspiel nicht als Spitzenspiel angenommen. Das werden wir so nicht akzeptieren", sagte der Coach und ergänzte: "Ich hasse es, von einem schlechten Tag zu reden. Wir suchen die Dinge auch bei uns selbst."
Rekordkulisse im Pokalfinale, Hegering fällt aus
Das Pokalfinale sei aber nun etwas völlig anderes: "Das ist ein emotionales Highlight, das uns komplett catcht. Wir mögen Köln." In der Tat: Seit 2015 heißt der DFB-Pokalsieger ununterbrochen VfL Wolfsburg - und stets fand das Endspiel in der Domstadt statt.
Am Donnerstag wird eine Rekordkulisse erwartet: 40.000 Tickets wurden bereits verkauft - das sind rund 14.000 mehr als die bisherige Pokal-Bestmarke und 2.000 mehr als die Liga-Bestmarke.
Nicht dabei sein wird Marina Hegering, die nach ihrer in Frankfurt erlittenen Muskelverletzung im rechten Oberschenkel vorerst pausieren muss.
Champions-League-Endspiel gegen Barca ausverkauft
Möglichwerise fehlt die Nationalspielerin auch am 3. Juni beim absoluten Saison-Höhepunkt des VfL, dem bereits ausverkauften Champions-League-Finale in Eindhoven (34.120 Zuschauer) gegen den FC Barcelona.
Dabei könnten die Wolfsburgerinnen mit Pokalsieg und Königsklassen-Titel die Schmach von Frankfurt und den verpassten Meistertitel wohl leichter verkraften.