VfB Lübeck hält an Trainer Pfeiffer fest - DFB-Strafen drohen
Der VfB Lübeck hält an seinem Aufstiegstrainer Lukas Pfeiffer fest. Dabei besitzt er nicht die für die Dritte Liga notwendige Trainer-Lizenz. Der Club geht damit ein Risiko ein. Strafen vom DFB drohen.
Nach dem Aufstieg in die Dritte Liga hatte der VfB Lübeck den Vertrag mit dem Cheftrainer trotz dessen fehlender Lizenz um ein Jahr bis 2024 verlängert. Der Noch-Regionalligist geht mit dem Festhalten an Pfeiffer das Risiko ein, vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) sanktioniert zu werden.
Wie der Verein mitteilte, hatten die VfB-Verantwortlichen mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) gesprochen, wie der 32-Jährige auch ohne die formalen Voraussetzungen die Mannschaft betreuen kann. Diese Gespräche führten vorerst nicht zu einem Ergebnis. Der DFB erklärte am Donnerstag, er habe dem VfB "eine Auflage erteilt, die bis 30. Juni zu erfüllen" sei. Erst im Anschluss werde entschieden, ob Lübeck die Auflagen für die Dritte Liga "erfüllt oder nicht". Im Falle eines Auflagenverstoßes drohen Lübeck Strafen bis hin zum Punktabzug.
Im Trainer-Team von Pfeiffer hat sein Assistent Lars Hopp die nötige UEFA-Pro-Lizenz. Dennoch will der VfB an Pfeiffer festhalten. "Wir sind von den Qualitäten von Lukas Pfeiffer als Cheftrainer absolut überzeugt. Er hat mit unserer Mannschaft in den vergangenen beiden Jahren alle Ziele erreicht", sagte VfB-Vorstand Sebastian Harms. "Ich bin sehr dankbar für das große Vertrauen, das der VfB mir entgegenbringt, und für den Mut, der für diese Entscheidung notwendig war", erklärte Pfeiffer.
Drittliga-Cheftrainer brauchen UEFA-Pro-Lizenz
Der 32-Jährige besitzt bislang nur die B-Plus-Lizenz. Cheftrainer in der Dritten Liga müssen aber die UEFA-Pro-Lizenz erworben haben, für die wiederum erst einmal die A-Lizenz Voraussetzung ist. Pfeiffer hatte eine Zusage zur Teilnahme an einem Lehrgang für die A-Lizenz, dann kam Corona. "Als Folge der Corona-Pandemie fielen die entsprechenden Lehrgänge jedoch ersatzlos aus", hieß es in der VfB-Mitteilung. Anschließend seien die Zulassungsbedingungen für die Teilnahme an A-Lizenz-Lehrgängen durch die Einführung eines neuen Punktesystems verändert worden.
Daraufhin habe Pfeiffer auf seine erneuten Bewerbungen bisher Absagen erhalten, da andere Bewerber mehr Punkte aufgewiesen hätten. Somit habe er aktuell noch keine Möglichkeit, den für Trainer eines Aufsteigers in die Dritte Liga vorgesehenen Platz im Pro-Lizenz-Lehrgang des DFB einzunehmen. "Entstanden war die aktuelle Lizenz-Situation ohne Verschulden Pfeiffers und des VfB, ebenso wie ohne Verschulden des DFB", betonte Lübeck in dem Statement.