VfB Lübeck: Bitteres Pokal-Aus beim Stadtrivalen 1. FC Phönix
Fußball-Drittligist und Cupverteidiger VfB Lübeck ist im Viertelfinale des schleswig-holsteinischen Landespokals ausgeschieden. Beim Stadtrivalen 1. FC Phönix verlor die Mannschaft von Trainer Lukas Pfeiffer am Mittwochabend mit 2:4 im Elfmeterschießen.
Das Stadion Buniamshof bleibt in dieser Saison somit weiter eine Festung. Nach den Regionalliga-Erfolgen gegen Jeddeloh II (7:0), Drittliga-Absteiger VfB Oldenburg (5:1) und gegen St. Paulis U23 (2:1, mittlerweile wegen eines nicht spielberechtigten Phönix-Akteurs in ein 5:0 für St. Pauli umgewertet) bezwang Phönix diesmal im 145. Stadtderby auch den klassenhöheren Lokalrivalen.
Zum Matchwinner avancierte vor 1.803 Zuschauern Keeper Carl Leonhard, der im Elfmeterschießen gegen die VfB-Profis Mirko Boland und Janek Sternberg Sieger blieb. Boland hatte sogar zwei Versuche: Der erste von Leonhard gehaltene Versuch wurde wiederholt, den zweiten Schuss setzte der 36-Jährige über das Tor. Nach der regulären Spielzeit hatte es 2:2 (0:1) gestanden.
Im Kampf um den Einzug ins Endspiel kommt es erneut zu einem Lübecker Stadtduell - Phönix muss zum Landesligisten Eichholzer SV, der sich mit 1:0 gegen den SV Eichede durchgesetzt hatte. Das zweite Halbfinale bestreiten die beiden Oberligisten PSV Union Neumünster und SV Todesfelde.
Für den VfB hingegen sind die Chancen auf eine erneute Teilnahme am DFB-Pokal gering - dafür müssen sie in der Dritten Liga nun mindestens Vierter werden.
VfB-Torvorbereiter Velasco verletzt raus
Zwar hatten die Gastgeber die erste Gelegenheit der Partie, als VfB-Keeper Gavin Didzilatis einen Flugkopfball von Corvin Bock auf der Linie parieren konnte (4.), doch den ersten Treffer erzielte der Favorit aus der Dritten Liga: Robin Velasco durfte zum wiederholten Male von der rechten Seite flanken, Jan-Marc Schneider war zur Stelle und traf zum 1:0 für die Gäste (13.).
Bitter aus VfB-Sicht: Velasco hatte sich bei der Aktion verletzt und musste ausgewechselt werden. Ohnehin standen Coach Pfeiffer für die Pokalpartie 14 (!) Profis nicht zur Verfügung - darunter auch der gerade erst von Hansa Rostock verpflichtete Pascal Breier, der wegen einer Erkrankung fehlte. Auch Stammkeeper Philipp Klewin fiel wegen einer Erkältung aus.
Phönix dreht die Partie, auch Akono angeschlagen
Bei hochsommerlichen Temperaturen hielt der gastgebende Regionalligist aber dagegen und kam 13 Minuten nach Wiederbeginn zum verdienten Ausgleich. Vjekoslav Taritas war bei einem missglückten Klärungsversuch von VfB-Torhüter Didzilatis zur Stelle - 1:1 (58.).
Und es kam noch schlimmer für den Favoriten. Erst humpelte in Cyrill Akono der nächste VfB-Profi verletzt vom Spielfeld, dann traf Phönix zum zweiten Mal: Einen schnellen Angriff schloss Leander Fritzsche zum 2:1 für die Hausherren ab (72.).
Gözüsirin trifft in der Nachspielzeit vom Punkt
Gäste-Coach Pfeiffer wechselte in Emanuel Adou seinen letzten verfügbaren Feldspieler ein (81.) - und hätte damit beinahe ein glückliches Händchen bewiesen, doch Schneider setzte die Hereingabe Adous neben das Tor (85.). Auch ein Schuss von Adou landete nur in den Armen von Leonhard (90.+3).
Als alles im Stadion schon nach dem Favoritensturz aussah, foulte Johann Berger VfB-Kapitän Mirko Boland im Strafraum. Es gab Gelb-Rot für den Phönix-Spieler und Elfmeter für die Gäste: Tarik Gözüsirin verwandelte eiskalt (90.+8). Direkt danach pfiff Schiedsrichter Alexander Roppelt ab - ohne Verlängerung ging es direkt ins Elfmeterschießen.