Vertragsauflösung: VfL Wolfsburg und Max Kruse trennen sich "einvernehmlich"
Das Missverständnis ist beendet: Max Kruse und Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg haben sich einvernehmlich auf eine sofortige Auflösung des Vertrags geeinigt und gehen somit endgültig getrennte Wege. Das gaben die Niedersachsen am Montag bekannt.
Chicago? New York? Oder doch vielleicht Miami? Der Weg für Max Kruse in die USA ist jetzt jedenfalls frei. Der 34-Jährige und der VfL Wolfsburg haben ihr Missverständnis nach einigen Querelen beendet und "sich einvernehmlich auf eine sofortige Auflösung des Vertrags geeinigt", wie der Werksclub am Montag bekannt gab.
"In offenen und ehrlichen Gesprächen sind wir übereingekommen, dass diese Lösung für alle Beteiligten am besten ist", sagte Sportdirektor Marcel Schäfer zur Trennung. Damit kann sich Kruse einen neuen Verein suchen, die Major League Soccer scheint die wahrscheinlichste Option des extravaganten Angreifers zu sein.
"Wir wünschen Max auf seinem weiteren Weg alles Gute." Wolfsburg-Sportdirektor Marcel Schäfer
Kruse war erst Ende Januar von Union Berlin nach Wolfsburg gewechselt und hatte den Schritt damals unter anderem mit seinem besseren Gehalt ("langfristig und hoch dotiert") in Wolfsburg erklärt. Unter dem neuen "Wölfe"-Trainer Niko Kovac spielte Kruse sportlich keine Rolle mehr, der Abschied soll ihm nach Informationen der "Wolfsburger Allgemeinen Zeitung" mit einer Abfindung von einer Million Euro versüßt werden. Sein Vertrag wäre im Sommer ausgelaufen.
Querelen zwischen Kovac und Kruse
Vom Tor-Garanten aus dem Vorjahr zum Bankdrücker in dieser Saison: Kruses Abschied hatte sich angedeutet. Anfang September hatte ihn Kovac aus der Profimannschaft verbannt, zwischen dem Disziplinfanatiker und dem eigenwilligen Kruse, der nicht gerade als Trainingsweltmeister bekannt ist, passte es einfach nicht. "Wir verlangen von jedem Spieler eine hundertprozentige Identifikation und Konzentration mit Fokus auf den VfL - das Gefühl hatten wir bei Max nicht", sagte Kovac damals.
Poker, YouTube und verbale Scharmützel
Seitdem machte Kruse vor allem mit seinen Social-Media-Aktivitäten auf Instagram und seinem eigenen YouTube-Kanal Schlagzeilen, zudem gewann er 134.152 Euro bei einem Pokerturnier und leistete sich ein verbales Scharmützel mit Wolfsburgs Kapitän Maximilian Arnold. "Ich glaube, es ist klar, dass es auch für mich keine einfache Zeit war", sagte Kruse zuletzt. Alles habe seine Gründe, irgendwann werde er sich dazu äußern.
Schmadtke: "Er hat uns weitergeholfen. Jetzt ist es vorbei"
Für Kruse endet damit auch seine zweite Amtszeit in Wolfsburg vorzeitig, in der Saison 2015/16 blieb er immerhin ein Jahr. Bei seiner Rückkehr meinte er, Wolfsburg sei ein Verein, "bei dem ich noch ein Kapitel offen habe, das ich nun zu Ende schreiben kann". Doch nun ist Kruse schon wieder weg. Sie werden ihm nicht nachweinen. "Wir haben ihn im vorherigen Winter geholt. Er hat uns weitergeholfen. Das war gut. Jetzt ist es vorbei", sagte Geschäftsführer Jörg Schmadtke.