St. Pauli gewinnt Offensiv-Spektakel in Magdeburg
Der FC St. Pauli hat die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Der Fußball-Zweitligist setzte sich beim klassentieferen 1. FC Magdeburg in einem spektakulären Spiel mit 3:2 (2:1) durch.
Die Hamburger erwischten am Samstagabend einen Start nach Maß. Gleich mit dem ersten strukturierten Angriff gelang der Elf von Coach Timo Schultz die Führung. Simon Makienok setzte seinen Sturmpartner Guido Burgstaller in Szene, der Österreicher setzte sich gegen die zu zaghaft agierende FCM-Deckung durch und überwand Keeper Dominik Reimann mit einem Rechtsschuss (4.). Die Hausherren zeigten sich vom Rückstand aber keineswegs geschockt. Der zu dieser Saison stark verjüngte frühere Europapokalsieger riss das Zepter anschließend an sich und zeigte erfrischenden Offensiv-Fußball.
Ex-Kiezkicker Conteh trifft zum Ausgleich
Zunächst scheiterte die Mannschaft des früheren HSV-Trainers Christian Titz jedoch noch an ihren Nerven oder Gäste-Keeper Dennis Smarsch, der im Pokal wie von Schultz angekündigt den Vorzug vor Stammtorwart Nikola Vasilj erhielt. In der 31. Minute war St. Paulis Glück dann aber aufgebraucht. Und ausgerechnet der bei den Hamburgern ausgebildete Sirlord Conteh sorgte für das erste Pflichtspiel-Gegentor des Kiezclubs in dieser Saison. Nach feinem Pass des omnipräsenten Baris Atik war der Rechtsaußen nicht mehr aufzuhalten und überwand Smarsch ganz abgeklärt.
Medic bringt St. Pauli wieder in Führung
Bald darauf hätte Conteh, der von 2015 bis 2019 in der U23 St. Paulis spielte, die große Chance zur Führung, vergab diese jedoch kläglich (39.). Die Gäste agierten vor dem gegnerischen Gehäuse hingegen eiskalt. Verteidiger Jakov Medic sorgte praktisch im Gegenzug nach einem Freistoß von Eric Smith per Kopf für das 2:1 (40.) - der Halbzeitstand.
Burgstaller kontert Magdeburger Ausgleich fast postwendend
Nach dem Wiederbeginn hätte die Schultz-Equipe rasch erhöhen können. Aber weder Daniel-Kofi Kyereh (50.), der kurz vor der Pause bereits das 3:1 auf dem Fuß hatte, noch Makienok (51.) konnten den starken FCM-Keeper Reimann bezwingen. Der Chancenwucher sollte sich rächen. Und wieder hieß der Magdeburger Torschütze Conteh. Abermals war der flinke Außenangreifer mit einem langen Ball auf die Reise geschickt worden, erneut hatte St. Paulis Abwehr ihn nicht mehr stoppen können. Zudem stand Smarsch etwas weit vor seinem Kasten. Conteh umspielte den Schlussmann und schob zum Ausgleich ein (54.).
Das 2:2 hatte in dem von beiden Seiten sehr offensiv geführten Spiel allerdings lediglich vier Minuten Bestand. Dann war Burgstaller zum zweiten Mal an diesem Abend erfolgreich, nachdem Reimann zuvor gegen Makienok noch pariert hatte.
St. Pauli mit viel Glück in der Schlussphase
Magdeburg zeigte sich vom abermaligen Rückstand unbeeindruckt und initiierte weiterhin ansehnliche Angriffe. St. Pauli hatte Mühe, sich vom Druck der Hausherren zu befreien. Dass Schultz in Christopher Buchtmann für Stürmer Makienok einen Mittelfeldakteur einwechselte (76.), zeugte vom Willen des Trainers, für mehr Stabilität bei seinem Team zu sorgen. Doch die Hanseaten bekamen die Magdeburger Kreativabteilung einfach nicht in den Griff. Leon Bell Bell (88.) und Atik (89.) kamen zu weiteren hochkarätigen Gelegenheiten für die Hausherren, die über die gesamte Distanz mindestens auf Augenhöhe mit dem Zweitligisten waren.