Hansa Rostock: Hadern nach der Niederlage gegen Darmstadt
Fußball-Zweitligist Hansa Rostock kann im Ostseestadion einfach nicht mehr gewinnen. Am Samstagabend unterlag das Team von Trainer Patrick Glöckner Spitzenreiter Darmstadt 98 mit 0:1 (0:0).
"Ich glaube, wir hätten mehr verdient gehabt als eine Niederlage. Wir hätten auch einen Sieg verdient gehabt", sagte Hansa-Torhüter Markus Kolke nach der siebten Heimniederlage in dieser Saison im Interview mit dem NDR. "Wir müssen auch mal in Führung gehen. Ich habe es schon ein bisschen satt, wir hatten unheimlich viele Offensivaktionen, viele Torschüsse. Wir haben Darmstadt ein bisschen ins Wanken, aber nicht umgestoßen bekommen."
Eine Halbzeit lang hielt die Hansa-Kogge mit dem Spitzenreiter aus Hessen gut mit und hatte sogar ein Übergewicht. Im zweiten Abschnitt zeigten die abgezockten Hessen aber, warum sie an der Spitze der Tabelle stehen. Sie erspielten sich eine Chance nach der anderen und siegten am Ende verdient an der Ostsee.
"Wir haben vieles richtig gemacht." Hansa-Trainer Patrick Glöckner
"Leider stehen wir mit leeren Händen da. Das ist sehr ärgerlich. Wir haben über weite Strecken vieles richtig gemacht", lobte Hansa-Trainer Glöckner sein Team, obwohl es schon wieder mit leeren Händen dastand. Der letzte Dreier im heimischen Ostseestadion datiert vom 17. September vergangenen Jahres mit einem 3:1 gegen den 1. FC Magdeburg.
Rauchschwaden im Stadion
Der erste traurige Höhepunkt der Partie spielte sich nach sechs Minuten hinter dem Hansa-Tor ab. Anhänger der Kogge brannten so viel Pyrotechnik ab, dass dicke Rauchschwaden durch das Stadion zogen. Da nichts mehr zu sehen war, unterbrach Schiedsrichter Alexander Sather die Partie für sechs Minuten. Die Aktion dürfte Hansa eine mittlere fünfstellige Strafzahlung bescheren.
Hansa mit viel Herz und Übergewicht
Als der Rasen wieder zu erkennen war, sahen die Zuschauer ein intensives Spiel, in dem die Hausherren aggressiv und mutig zu Werke gingen und Vorteile hatten. Meist fehlte etwas die Präzision, aber als Ryan Malone Svante Ingelsson steil schickte, hatten die Hansa-Fans schon den Torschrei auf den Lippen. Doch der Schwede wurde bei seinem Solo im Strafraum gerade noch abgegrätscht (20.). Der Tabellenführer kam nicht zur Entfaltung.
Die beste Gelegenheit der Mecklenburger vor der Pause hatte Kevin Schumacher mit einem Schuss aus der zweiten Reihe, der knapp am rechten Pfosten vorbeistrich (35.). Die Hessen hätten sich über einen Rückstand nicht beschweren dürfen. In der Nachspielzeit hätte Lilien-Stürmer Mathias Honsak beinahe den Spielstand auf den Kopf gestellt, doch "Krake" Markus Kolke entschärfte die Eins-gegen-Eins-Situation im Strafraum (45.+2.).
Tietz nutzt dritte Chance zur Darmstädter Führung
Nach dem Wechsel erarbeiteten sich die Darmstädter ein Chancenplus, das Blatt wendete sich. Zunächst nagelte Emir Karic den Ball aus 14 Metern an die Latte (53.), zwei Minuten später parierte Kolke einen Schuss von Frank Ronstadt von der Strafraumgrenze. Als Phillip Tietz nach einem starken Angriff aus fünf Metern den Ball über das Tor schoss (62.), war der Hansa-Gegentreffer nur noch eine Frage der Zeit. Er fiel nach einer weiteren ungenutzten Tietz-Chance im Strafraum (70.) schließlich nach einem Freistoß: Der Toptorschütze der Lilien traf aus 16 Metern wuchtig ins Torwart-Eck (78.) - zu diesem Zeitpunkt hochverdient.
Hansa versuchte alles, um noch auszugleichen, doch die Kräfte gingen den Mecklenburgern aus. So stand am Ende eine bittere Niederlage nach einem zumindest eine Halbzeit lang couragierten und starken Heimspiel.