Schwaches Hannover verliert in Darmstadt deutlich mit 0:4
Die Fußballer von Hannover 96 kommen in der Zweiten Liga einfach nicht in die Gänge. Beim 0:4 (0:2) am Sonnabend beim SV Darmstadt 98 gaben die "Roten" ein erschreckend schwaches Bild ab.
Ohne erkennbare Spielidee und mit einer anfälligen Defensive hängt Hannover schon früh in der Saison im Tabellenkeller fest. Nach fünf Spieltagen haben die 96er vier Punkte auf dem Konto - und bisher nur zwei Tore geschossen. Nach dem Abgang von Marvin Ducksch nach Bremen müssen die Niedersachsen bis zum Ende der Transferperiode am Dienstag in der Offensive dringend noch einmal nachlegen. Das verdeutlichte die Partie bei den Hessen.
Jan Zimmermann sprach nach der Partie von einer "verdienten Niederlage" und räumte ein: "Das ist nicht der Anspruch, den wir haben - und auch nicht der Fußball, den wir spielen wollen." Der 96-Coach setzt auf die Neuzugänge: "Man hat auch heute wieder gesehen, wo es bei uns hakt. Wir haben nicht umsonst robuste zweikampfstarke Spieler verpflichtet und werden mit Sicherheit auch in der Offensive nochmal was machen."
Hannover von Beginn an im Rückwärtsgang
Hannover hatte von Beginn an Probleme mit den offensiven "Lilien". Luca Pfeiffer (5.) und Phillip Tietz (6.) ließen die 96-Defensive um den Ex-Darmstädter Marcel Franke, der bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen wurde, früh in Verlegenheit geraten. Eine knappe Viertelstunde konnten die "Roten" danach durchschnaufen, ehe die Gastgeber die Zurückhaltung der 96er bestraften. Nach einem Kuddelmuddel im Strafraum jubelte am Ende Pfeiffer, der den Ball nach zwei gescheiterten Rettungsversuchen der Niedersachsen aus kurzer Distanz zum 1:0 für Darmstadt über die Linie drückte (21.).
Das 0:2 als Sinnbild für das Spiel der "Roten"
Auf eine Reaktion der Gäste warteten ihre mitgereisten Fans lange vergeblich. Stattdessen bekamen sie Missverständnisse, Fehlpässe und schwache Standards zu sehen. Linton Maina zog in der 41. Minute mal ab - mehr kam von 96 nicht. Sinnbildlich für Hannovers Schlafmützigkeit war der zweite Darmstädter Treffer in der 45. Minute. Der bärenstarke Pfeiffer tankte sich an der linken Außenlinie durch, seine Vorlage vollstreckte Tietz.
Doch war der Ball beim Dribbling von Pfeiffer im Seitenaus? So reklamierten es in der Aktion zumindest Sei Muroya sowie Franke. Und waren sich ihrer Sache so sicher, dass sie einfach aufhörten zu spielen! Die niedersächsischen Zweikampfverweigerer wurden danach eines besseren belehrt: Der Treffer wurde überprüft und zählte, auch wenn es eine sehr sehr knappe Entscheidung zugunsten der Hessen war.
Muslija scheitert vom Punkt
Nach der Halbzeit vergab Florent Muslija die große Chance, die Gäste durch ein Geschenk der "Lilien" zurück in die Partie zu bringen. Nach einem Handspiel im Strafraum von Darmstadts Tietz gab es Elfmeter. Der eingewechselte Mittelfeldspieler schnappte sich den Ball - und scheiterte mit seinem unplatzierten Schuss an 98-Keeper Marcel Schuhen (66.).
Und damit war der Nachmittag für die Männer von der Leine noch nicht beendet. Die vom ehemaligen Braunschweig-Trainer Torsten Lieberknecht gecoachten Hessen überrannten ein weiteres Mal die löchrige Defensive der Gäste. Am Ende eines sehenswerten Spielzugs stand Fabian Schnellhardt, der in der 70. Minute zum 3:0 traf. Für den Endstand sorgten die "Roten" dann noch selbst: Neuzugang Luka Krajnc traf nach einer Darmstädter Ecke mit dem Kopf zum 0:4 ins eigene Tor und machte den Deckel drauf auf die höchste 96-Saisonniederlage.