Schalke 04 - Hansa Rostock: Fan-Ausschreitungen vor dem Spiel
Vor dem Zweitligaspiel des FC Schalke 04 gegen Hansa Rostock hat es nach Angaben der Polizei Gelsenkirchen Ausschreitungen gegeben. Demnach trafen am frühen Sonnabendmorgen mehrere hundert Gewalttäter im Nordsternpark aufeinander.
Nach aktuellem Ermittlungsstand soll es sich um Angehörige der Schalker und der Rostocker Fanszene handeln, wie die Polizei in einer Mitteilung bekanntgab. Die Personen seien geflüchtet, Hinweise auf Verletzte gebe es bislang nicht.
Im Anschluss wurden vier Insassen eines Autos vorübergehend in Gewahrsam genommen. Bei ihnen seien unter anderem Kampfsporthandschuhe gefunden worden, was darauf hingedeutet habe, dass sie an der Auseinandersetzung beteiligt gewesen seien.
"Der Vorfall zeigt, dass mit weiteren Auseinandersetzungen im Laufe des Tages zu rechnen ist", sagte Einsatzleiter Peter Both am Sonnabendmittag. Die Polizei hatte die Begegnung, die Hansa mit 1:2 verlor und dem Abstieg entgegentaumelt, schon zuvor als Hochrisikospiel eingestuft.
Kritik an Polizei von Schalker und Rostocker Fanhilfen
Schon am Tag vor der Begegnung hatten sich die Fanhilfen von Schalkern und Rostockern kritisch zum Polizeieinsatz am 33. Spieltag geäußert. Die Polizei plane die Generalprobe zur EM in Deutschland (14. Juni bis 14. Juli), hieß es in einer Mitteilung. Fußballfans seien aber keine Versuchskaninchen.
Die Polizei wies die Vorwürfe zurück. "Die Polizei Gelsenkirchen geht lageangepasst und professionell in diesen Einsatz. Solche Vorwürfe sind absolut haltlos", sagte Both. "Wir appellieren an dieser Stelle erneut an die Verantwortlichen in den Fanszenen und den Vereinen, ihren Beitrag zu leisten, deeskalierend zu intervenieren. Niemand außer den Störern hat ein Interesse an Randale. Insofern halte ich derartige Falschmeldungen für unverantwortlich."
Polizei Gelsenkirchen: Keine Übung für EM
Both sagte zudem: "Deeskalation fordern und so zu eskalieren, hilft niemandem. Der Kräfteansatz für dieses Spiel liegt sogar noch deutlich unter dem Ansatz für andere Hochrisikospiele in Gelsenkirchen." Das Spiel am Sonnabend sei die letzte Möglichkeit, vor der Europameisterschaft Prozesse zu optimieren. Dennoch handele "es sich nicht um einen Übungseinsatz" im Hinblick auf die bevorstehende EM.
Schwere Ausschreitungen im Hinspiel
Das Duell der beiden Clubs in der Hinrunde hatte nach schweren Ausschreitungenfür eine halbe Stunde unterbrochen werden müssen. Schalke-Fans hatten nach Angaben der Rostocker Polizei die Begrenzung zum Bereich der Heim-Anhänger durchbrochen und Pyrotechnik gezündet.
In der Folge war eine Diskussion um die Sicherheit im Ostseestadion entbrannt.