Niederlage in Elversberg - VfL Osnabrück weiter im freien Fall
Der Negativlauf des VfL Osnabrück in der 2. Fußball-Bundesliga hält weiter an. Die Niedersachsen unterlagen am Sonntag im Aufsteigerduell bei der SV Elversberg mit 1:3 (0:3) und warten damit weiter auf den zweiten Saisonsieg.
Zuletzt hatte sich der VfL unter Trainer Uwe Koschinat etwas stabilisiert und drei Remis in Folge geholt. Doch in Elversberg war die Partie praktisch schon nach 45 Minuten entschieden. Immerhin zeigten die Niedersachsen trotz des deutlichen Pausen-Rückstands Moral, mehr als das Tor durch Maxwell Gyamfi sprang aber nicht heraus.
Nach der insgesamt verdienten Niederlage im Saarland rückt der direkte Wiederabstieg immer näher. Zehn Punkte Rückstand sind es schon auf den Relegationsrang, elf auf das rettende Ufer. Zudem haben es die nächsten VfL-Aufgaben in sich: Kommenden Sonnabend (13 Uhr, NDR Livecenter) geht es an der heimischen Bremer Brücke gegen den Tabellenvierten Hannover 96, eine Woche später gastieren die Niedersachsen beim drittplatzierten HSV.
Verzögerung wegen defektem Netz und Fan-Protesten
Weil das Fangnetz vor dem Gästeblock beschädigt war, hatte sich der Anpfiff um eine knappe Viertelstunde verzögert. Kaum war es dann losgegangen, unterbrach Schiedsrichter Patrick Schwengers jedoch wieder für etwa vier Minuten - zahlreiche Tennisbälle waren auf den Platz geflogen, die Fans protestierten so gegen den geplanten Investoren-Einstieg bei der DFL.
VfL-Defensive nur eine halbe Stunde lang sicher
Die Gastgeber erwischten den besseren Start und setzten die Osnbrücker früh unter Druck. Aus dem spielerischen Übergewicht konnten die Saarländer jedoch zunächst kein Kapital schlagen, die Abwehr der Lila-Weißen stand lange gut.
Nach etwas mehr als einer halben Stunde sorgte ein SVE-Doppelschlag für Ernüchterung bei den Gästen: Erst traf Manuel Feil per Kopf (36.), dann erhöhte Hugo Vandermersch mit einem strammen Schuss aus halbrechter Position auf 2:0 (38.). Jannik Rochelt hatte zwei Minuten später das 3:0 auf dem Fuß, setzte den Ball aber nur an die Latte (40.).
Der dritte Treffer der Hausherren war aber nur aufgeschoben. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff hatte Rochelt erneut nur Aluminium getroffen, Paul Wanner hämmerte den Abpraller aber ins Netz (45.+5). Osnabrück hatte bis dahin nicht eine einzige nennenswerte Torchance.
Gyamfi trifft, Elversberg mit Chancenwucher
Koschinat schien in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben, denn urplötzlich war der VfL offensiv präsent: Erik Engelhardt scheiterte per Direktabnahme am Elversberger Keeper Nicolas Kristof (48.). Kurz darauf war der 24-Jährige aber geschlagen: Nach Noel Niemanns Lattenkracher staubte Gyamfi zum 1:3 ab (52.).
Nun war es ein ganz anderes Spiel - Osnabrück kämpfte um jeden Ball und drückte auf den Anschlusstreffer. Gleichzeitig ließ Elversberg zahlreiche Chancen auf das vierte Tor liegen: Luca Schnellbacher köpfte einmal vorbei (56.) und scheiterte zweimal an VfL-Keeper Philipp Kühn (59., 64.). Thore Jacobsens Schuss flog nur knapp über das Tor (87.).
Das Bemühen war den Niedersachsen nicht abzusprechen, die Gastgeber ließen aber nichts mehr anbrennen und brachten den Sieg über die Zeit. Während die SVE mit 32 Punkten als Tabellenneunter schon fast einen Haken hinter den Klassenerhalt machen kann, geht der VfL schweren Zeiten entgegen.