Neuer Coach Härtel: "Eintracht Braunschweig ist richtig cool"
Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig hat am Montag seinen neuen Trainer präsentiert. Jens Härtel soll die "Löwen" in der kommenden Saison aus dem Abstiegskampf raushalten.
"Ich freue mich hier zu sein, weil Eintracht Braunschweig einfach ein richtig cooler Verein ist - mit einer großen Tradition und einer großen Fanbase", sagte Härtel bei seiner offiziellen Vorstellung. "Hier macht es traditionell für Trainer Spaß zu arbeiten." Am Vortag und damit nur zwei Tage nach der Bekanntgabe der Beurlaubung seines Vorgängers Michael Schiele hatte die Eintracht die Verpflichtung von Härtel bekannt gegeben.
Bemerkenswert: Der neue lobte die Arbeit des alten Cheftrainers explizit: "Michael hinterlässt große Fußstapfen. Es gibt ein paar Sachen, die haben mir einfach auch gefallen. Gerade im Umschaltspiel, mit gutem Tempo. Dadurch haben sie viele Situationen kreiert. Es gilt, diese Stärke zu bewahren."
Aber: Die 59 Gegentore waren dem Ex-Coach von Hansa Rostock schlicht zu viele. Er forderte, dass alle Spieler "ein defensives Gewissen entwickeln". Mit Ball und gegen den Ball müssten alle gemeinsam arbeiten - nur so könne die Mannschaft die Fans auch mitnehmen.
Vollmann verteidigt Trainerwechsel: "Überzeugung gefehlt"
Bevor Härtel die Fragen der anwesenden Journalisten beantworten konnte, hatte Manager Peter Vollmann die Demission von Schiele trotz eines erst im Januar verlängerten Vertrages noch einmal verteidigt. "Michael hat durch die Vertragsverlängerung die Ruhe bekommen, die man als Trainer braucht, um den Klassenerhalt sichern zu können. Und das war sicherlich auch ein Grund dafür, dass er das geschafft hat", ist Vollmann überzeugt.
Andere Clubs hätten zwei oder drei Trainer verschlissen und seien trotzdem abgestiegen. Eine Spitze - besondere Richtung Arminia Bielefeld, das von der Bundesliga direkt in die Dritte Liga durchgereicht worden ist. "Da haben wir schon das eine oder andere richtig gemacht", so Vollmann.
Kontakt zu Härtel schon vor der Schiele-Trennung?
Der Eindruck, dass Schiele "es schafft, gewisse Entwicklungen anzusteuern, die auch über die abgelaufene Saison hinaus passen könnten" hätten sich aber nicht bestätigt. "Es hat ein Abwärtstrend stattgefunden. Die Überzeugung war bei uns nicht mehr vorhanden."
Vollmann sorgte bei der PK allerdings für Verwirrungen, weil er davon sprach, Härtel sei bereits am vorigen Dienstag kontaktiert worden. Die Trennung von Schiele war aber erst drei Tage später kommuniziert worden. Doch intern sei alles sauber und in der richtigen Reihenfolge gelaufen, betonte Vollmann.
Verstärkungen kommen "in den nächsten Tagen"
Nun gelte es aber, die Kaderzusammenstellung in den Blick zu nehmen. Einige Entscheidungen sind allerdings schon vor der Härtel-Verpflichtung gefallen. "Unsere Planungen laufen seit dem Klassenerhalt auf Hochtouren", betonte der Manager und kündigte an: "Es wird in den nächsten Tagen schon die eine oder Veröffentlichung geben." Verstärkungen, die eigentlich mit Schiele abgesprochen waren. "Aber Jens ist da natürlich auch schon im Thema - und mit den Verpflichtungen einverstanden."
"Die Mannschaft hat eigentlich alles, wenn die Spieler gesund sind, was man in dieser Liga braucht. Von der Mentalität her, aber auch von der fußballerischen Qualität." Trainer Jens Härtel
Nun also Härtel, mit dem es in ruhigere Fahrwasser gehen soll. Vollmann sprach von einem "strategischen Ziel", das bald bekannt gegeben werde. Härtel sagte mit Blick auf seine Ziele: "Wir wollen und müssen erfolgreich sein. Es steht über allem, dass dieser Verein in dieser Liga bleibt." Gelingen soll dies nicht zuletzt mit den ihm so wichtigen Werten: Mentalität, Ordnung und Disziplin.
Schon am Mittwoch der kommenden Woche ist Trainingsauftakt bei den "Löwen". Die Vorbereitungszeit dauert damit fünfeinhalb Wochen. "Ich bin nach der längeren Pause motiviert", sagte Härtel. "Und ich freue mich auf die Jungs."