Neue Hoffnung im Abstiegskampf: Holstein Kiel punktet in Mainz
Holstein Kiel hat am Sonnabend im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga ein starkes 1:1 (1:0) beim Champions-League-Kandidaten 1. FSV Mainz 05 erreicht. Es ist auch ein wichtiger Punkt für die Moral. Die "Störche" waren durch ein Traumtor von Alexander Bernhardsson in Führung gegangen.
Als der Schlusspfiff ertönte, durften die Kieler zurecht stolz auf ihre Leistung sein. Drei Tage nach der Vertragsverlängerung mit Trainer Marcel Rapp hatten sie den heimstarken Rheinhessen, die seit fünf Monaten in der eigenen Arena unbesiegt sind, einen Punkt abgetrotzt. "Im Endeffekt ist es natürlich jetzt bitter für uns. Wir hätten natürlich gerne drei Punkte mitgenommen. Aber die Freude überwiegt bei mir über den gewonnenen Punkt", sagte Keeper Thomas Dähne im ARD-Interview. "Wir haben nächste Woche ein richtig wichtiges Spiel vor der Brust, das wir gewinnen müssen", ergänzte der Schlussmann mit Blick auf das Nordduell am kommenden Sonnabend (15.30 Uhr) gegen den FC St. Pauli.
Holstein bleibt zwar auch nach dem 28. Spieltag Tabellenletzter - doch das Remis stärkt eindeutig die Hoffnungen auf den Klassenerhalt, zumal parallel die Konkurrenten VfL Bochum (0:4 gegen Stuttgart) und 1. FC Heidenheim (0:1 gegen Leverkusen) verloren.
Kieler Rosenboom lässt Top-Chance aus
Die Partie hätte aus Sicht der Kieler und ihrer Fans schon einen richtig guten Anfang nehmen können. Nach zehn Minuten hatten die "Störche" eine exzellente Chance. Über Shuto Machino und Steven Skrzybski gelangte der Ball schließlich per Querpass ans hintere Eck des Fünf-Meter-Raums, genau in den Lauf des aufgerückten Abwehrspielers Lasse Rosenboom.
Doch dem gebürtigen Auricher fehlte in dieser Aktion der Instinkt eines Stürmers und die absolute Entschlossenheit. So gelang es dem ehemaligen Kieler Keeper Robin Zentner noch, ins bedrohte Eck zu hasten und den Schuss abzuwehren. Das hätte die Führung für die Kieler sein müssen!
Das Auslassen dieses Hochkaräters hätte sich beinahe bald darauf gerächt: Nach einem Schnitzer von Armin Gigovic setzten die Mainzer ihren Kapitän Jonathan Burkhardt in Szene, der den Ball an den Pfosten schlenzte (19.).
Traumtor! Bernhardsson bringt KSV in Führung
Insgesamt machten es die Schleswig-Holsteiner eine Woche nach der deprimierenden 0:3-Heimpleite gegen Werder Bremen in der ersten Hälfte aber richtig gut. Sie schalteten zügig um und kamen zu Chancen. Nach Rosenboom hätte auch Machino für die Führung sorgen können, doch erneut wehrte Zentner eindrucksvoll ab (23.).
In der 34. Minute war der FSV-Schlussmann aber machtlos. Und das war weiß Gott keine Schande - so präzise und perfekt war der Schuss des schwedischen Angreifers Alexander Bernhardsson! Der Linksfuß zog vom rechten Strafraumeck ab und machte es dann ganz genau. Der mit leichtem Innenrist-Effet getretene Ball schlug exakt links oben im Eck mit Innenpfostenkontakt ein - Traumtor! Diese Führung nahm das Rapp-Team mit in die Kabine.
Holstein kassiert durch Weiper den Ausgleich
Nach einer Stunde war Kiel ein weiteres Mal im Glück, als Anthony Caci an den Pfosten köpfte. Sogar noch etwas besser war nur wenig später die Chance der Norddeutschen: Skrzybski köpfte an den Pfosten, und per Nachschuss scheiterte Gigovic am erneut stark parierenden Zentner (64.).
Die Kieler Hoffnungen auf den zweiten Auswärtssieg in der Bundesliga schwanden eine Viertelstunde vor Schluss beträchtlich: Nelson Weiper glich, nachdem er die Kugel sehenswert per Brust angenommen hatte, zum 1:1 aus (75.). Fast hätte Kiel doch noch den Dreier erreicht: Joker Phil Harres vergab in der 89. Minute aber eine gute Gelegenheit. Wenig später hatte Holstein den siebten Auswärtspunkt sicher.
