Jule Brand und Merle Frohms verlassen den VfL Wolfsburg im Sommer
Der VfL Wolfsburg muss nach der Saison gleich zwei schwerwiegende personelle Abgänge verkraften: Wie der Club dem NDR bestätigte, werden Stammkeeperin Merle Frohms und auch Stürmerin Jule Brand den VfL nach der laufenden Saison verlassen.
Über beide Personalien war zuletzt bereits spekuliert worden. Weil die Verträge der Spielerinnen im Sommer auslaufen, waren die Wolfsburger im steten Austausch. Doch sowohl Frohms als auch Brand streben nun einen Wechsel an.
Die neuen Clubs stehen derweil noch nicht fest. Wie der "kicker" berichtet, zieht es die 29-jährige Torhüterin Frohms ins Ausland. Zuletzt war bereits über Interesse aus England berichtet worden. Gleiches gilt für die sieben Jahre jüngere Brand, zu der es sogar Gerüchte über einen Winterwechsel gibt. Brand könnte allerdings nach der Spielzeit auch ihrer guten Freundin Lena Oberdorf zu Bayern München folgen.
Brand: Erst "Golden Girl", dann in der Kritik
Brand war im Sommer 2022 von der TSG Hoffenheim nach Wolfsburg gewechselt. Im selben Jahr wurde sie als beste Nachwuchsspielerin Europas als "Golden Girl" ausgezeichnet. Zuvor hatte sie bereits die Fritz-Walter-Medaille in Gold erhalten (2021). Ihr Weg beim VfL ging aber nicht steil nach oben. Die 1,77-Meter-Frau musste sich erst an großen Erwartungen anpassen.
Wolfsburgs Manager Ralph Kellermann kritisierte das große Talent vor gut einem Jahr harsch: "Wenn Jule eine Top-Spielerin werden will, muss sie hart an sich arbeiten und zu 100 Prozent für den Fußball leben." Und die Worte zeigten durchaus Wirkung.
Mit dem VfL gewann Brand 2023 und 2024 den DFB-Pokal. Mit der Nationalmannschaft hatte sie bereits 2022 bei der EM den zweiten Platz belegt. Im vergangenen Jahr holte sie dann mit dem Team in Paris Olympia-Bronze.
Frohms trat nach Olympia aus dem Nationalteam zurück
In Paris war auch Frohms dabei - allerdings in anderer Rolle, als sie selbst gehofft hatte. Bei den Olympischen Spielen gab Bundestrainer Horst Hrubesch ihrer Konkurrentin Ann-Katrin Berger den Vorzug - und die wurde in Frankreich zur Erfolgsgarantin. Frohms zog ihre Konsequenzen und beendete ihre DFB-Karriere. Nicht ohne Kritik an Hrubeschs Kommunikation zu üben.
Bis dahin war die Karriere der gebürtigen Cellerin einem klaren Plan gefolgt. Weil in Wolfsburg für Frohms einst kein Weg an Almuth Schult vorbeiführte, wechselte sie zunächst zum SC Freiburg. Im Breisgau erarbeitete sie sich in zwei Jahren als Bundesliga-Stammkeeperin dann einen sehr guten Ruf. Den nächsten Karriereschritt machte sie bei Eintracht Frankfurt, bevor sie 2022 als Schults Nachfolgerin nach Wolfsburg zurückkehrte.
Nun steht der nächste Karriereschritt an. Und womöglich tritt Frohms schon bald als Gegnerin gegen Brand in der englischen Women’s National League an.